Geschwister-Fritz-Stiftung stellt drei Publikationen und ihre Arbeit vor

Kein Kirchengebäude ohne Kunst: Sakrale Goldschmiedearbeiten, Gemälde, Skulpturen und Paramente sind Zeugen des Glaubens und seiner Geschichte über die Jahrhunderte.

Umso wertvoller ist es etwa für das Bistum Münster, wenn sich Menschen für den Erhalt sakraler Kunst engagieren – so wie Gründer der Geschwister-Fritz-Stiftung, die am 21. Juni über ihre Arbeit informiert und drei neue, von ihr finanzierte Publikationen vorgestellt haben.

Im Gartensaal (Kachelzimmer) des St.-Paulus-Doms Münster trafen die Gründungsstifter, die Geschwister Prof. Dr. Johann Michael Fritz und Andrea Gabriele Fritz M.A., mit Vertretern des Bistums und Unterstützern der Stiftung zusammen. Johann Fritz, Kunsthistoriker und einer der international bedeutendsten Spezialisten für Goldschmiedekunst, erläuterte eingangs, warum er und seine Schwester die Stiftung "Ornamenta ecclesiae conservanda" 2009 gegründet haben. "Wir sind neben der bedeutenden romanischen Prämonstratenser-Stiftskirche von Cappenberg groß geworden und daher mit dem liturgischen Leben der dortigen Pfarrgemeinde aufgewachsen; von daher wissen wir, wie wichtig für Gegenwart und Zukunft das geistige Weiterleben der ererbten Kirchen und ihrer Ausstattung ist."

Einem wertvollen Beitrag zu diesem Weiterleben widmet sich auch eine der von der Stiftung herausgegebenen und im Verlag für Regionalgeschichte Bielefeld erschienenen Publikationen. Unter dem Titel "Ein Leserbrief und seine Folgen" thematisiert sie das weitsichtige Handeln britischer Besatzungssoldaten nach dem Zweiten Weltkrieg. Über deren Einsatz für die Sicherung kirchlicher und musealer Schätze hatte Johann und Andreas Fritz‘ Vater 1991 einen Leserbrief veröffentlicht. Dieser Brief, erläuterte Fritz, habe "bis dahin unbekannte Einblicke in die menschlich kollegiale, ja freundschaftliche Zusammenarbeit der englischen Offiziere mit den deutschen Fachleuten unmittelbar nach dem Krieg" gewährt.
Die zweite von der Stiftung im selben Verlag erschienenen Publikation hat der Niederländer Casper Staal verfasst. Auf Anregung von Johann Fritz beschäftigt er sich darin mit dem Hochaltargemälde "Christus und die Samariterin" seines Landsmanns Abraham Bloemart, das in der Kirche St. Lambertus in Ascheberg zu sehen ist. Staal war Konservator am Museum Catharijnekonvent in Utrecht. "Sein Artikel ist von kirchengeschichtlichem und kunsthistorischem Interesse, auch für die Lebensgeschichte des Malers", erklärte Fritz.

Als dritte Publikation hat er selbst eine Dokumentation in Arbeit. Sie wird sieben mit Hilfe der Stiftung restaurierte Kunstwerke im Bistum Münster vorstellen. Darunter sind liturgische Gewänder aus dem 15. und 16. Jahrhundert, Gemälde von Paul Peter Rubens, Abraham Bloemart und Andreas Aschenbach, ein Messkelch aus dem 15. Jahrhundert und das mit Juwelen geschmückte Festkleid des Gnadenbilds von Telgte.

Bei dem Treffen würdigte Generalvikar Dr. Norbert Köster das Engagement der Geschwister Fritz. "Die Bedeutung der Kunst in der Kirche ist nicht immer leicht zu vermitteln", gab er zu bedenken. Zu dieser berechtigten Diskussion leiste die Stiftung einen wertvollen Beitrag.

Diözesankonservator Dr. Udo Grote stellte die Fritz‘ mittels ihrer biographischen Daten vor. Zugleich betonte auch er die Wichtigkeit solchen Engagements. "Sie ermöglichen, dass wir den Menschen viele wichtige Dinge zeigen und erklären können", sagte er.

Das wollen Johann Michael Fritz und Andrea Gabriele Fritz auch weiterhin tun. "Die Werke sind unsere Patienten, deren Wiederherstellung wir unterstützen", sagte der Stifter, "und es gibt noch viele Patienten, für deren Heilung wir Stifter und Spender brauchen."

Wer die Geschwister-Fritz-Stiftung unterstützen möchte, erhält alle nötigen Infos über die Abteilung Kunstpflege des Bistums unter Tel. 0251 / 495 274.

Bildunterschrift: Für den Erhalt sakraler Kunstwerke und -gegenstände im Bistum Münster engagieren sich (von links) Norbert Köster, Sigrid Karliczek vom Ortskuratorium Münster der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Johann Michael Fritz, Andrea Gabriele Fritz und Udo Grote.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 22.06.17
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de
Foto: Bischöfliche Pressestelle / Ann-Christin Ladermann