Die angereisten Gäste verschiedenster Schulen sorgten für Unterricht völlig anderer Art. Basteln, Trommeln, Kürbissuppe kochen, Fair Trade Produkte verkaufen, Musizieren und vieles mehr standen anstelle von Latein, Mathematik oder Informatik auf dem Lehrplan. Statt der erwachsenen Studierenden, die normalerweise Flure und Räume bevölkern, rannten nun Grundschülerinnen und Grundschüler durch die Räumlichkeiten auf der Suche nach Pflastern, Suppenkellen und Tesafilm, um ihre Teilnahme am Landesprogramm NRW „Schule der Zukunft“ bestmöglich ins Bild zu setzen. Bewirtet wurden die Gäste dabei vegetarisch-nachhaltig durch Studierende des Overberg-Kollegs.
Kollegleiter Ansgar Heskamp unterstrich in seinem Grußwort insbesondere das Gemeinsame der Schulen: „Uns alle verbindet ganz viel. Jede unserer Schulen ist ein Ort, an dem wir neugierig die Welt entdecken. Jede unserer Schulen ist ein Ort, an dem wir üben, wie wir etwas verändern können. Wir üben, wie wir Verantwortung als Weltbürger:in übernehmen. Wir haben uns alle auf den Weg gemacht, um eine zukunftsfähige Idee von Schule zu entwickeln.“
Am Overberg-Kolleg wurde diese Verantwortung in den vergangenen Jahren vielfältig übernommen, zum Beispiel in der Togo-AG, der AG Gute gesunde Schule, der AG Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage, bei der Teilnahme an der Städte- und Klimapartnerschaft Münster-Monastir, bei der Ausgestaltung des Kollegs als Fair Trade School und natürlich insbesondere im 2019 eingerichteten Projektkurs BNE „Nachhaltigkeit in einer Welt” mit dem Schwerpunkt interkultureller Umweltbildung unter der Leitung von Karin Badde-Struß und Cornelius Dworzynski.
Diese zukunftsfähigen Ideen von Schule und die der anderen Schulen wurden in der sich an einen Rundgang anschließenden Feierstunde gewürdigt und prämiert. Dr. Anne Becker, Pädagogische Leitung „Schule der Zukunft“ von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA), betonte, die ausgezeichneten Schulen hätten „vorbildhaft gehandelt“ auf dem Weg, „eine bessere Zukunft aktiv zu gestalten“. Das mache sie zu Schulen der Zukunft. Dr. Sibylle Pawlowski, Präsidentin des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bekräftigte in ihrer Festrede, wie wichtig es sei, gemeinsam für eine gute Zukunft zu handeln und Themen der Nachhaltigkeit kreativ in den Unterrichtsalltag einzubeziehen. Judith Henke-Imgrund sprach als Leiterin der Abteilung Schulentwicklung und Schulpastoral im Bistum Münster für den Träger des Overberg-Kollegs und brachte diese Wichtigkeit auf den Punkt: „Nur, wo Ökosysteme intakt sind, kann es gutes Leben geben.“ Nur bei einer Reflexion und Veränderung des eigenen Verhaltens könne es gelingen, die Schöpfung zu bewahren. Angela Stähler, Bürgermeisterin der Stadt Münster, machte aber auch deutlich, dass man zwar stolz auf den Preis sein könne, sich nun aber nicht zurücknehmen dürfe. Die vielen ausgezeichneten Beiträge der unterschiedlichen Schulen lassen hoffen, dass dies nicht passieren wird.
Text: Overberg-Kolleg