Heinrich Timmerevers neuer Bischof für Dresden-Meißen

Heinrich Timmerevers (63), seit 2001 Bischöflicher Offizial für den Offizialatsbezirk Oldenburg mit Sitz in Vechta und einer von fünf Weihbischöfen des Bistums Münster, wird neuer Bischof des Bistums Dresden-Meißen.

Diese Ernennung von Papst Franziskus ist am 29. April um 12 Uhr in Rom bekannt gegeben worden. Zeitgleich gab sie der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, im St.-Antoniushaus vor Mitarbeitern der Vechtaer Kirchenbehörde und vor Medienvertretern bekannt. Auch im Bistum Dresden-Meißen wurde sie parallel veröffentlicht.

Es sei eine Freude, dass ein Weihbischof des Bistums Münster dieses schöne Aufgabe im nicht minder schönen Bistum Dresden-Meißen übernehmen werde, sagte Genn. Zugleich sei es ein Anlass, schon jetzt dankbar und mit ein wenig Wehmut auf das zurückzuschauen, was Heinrich Timmerevers im Bistum und konkret im Offizialatsbezirk geleistet habe. "Wir geben einen überzeugten und überzeugenden Christen, einen Seelsorger aus Liebe zu Gott und den Menschen ab, der den ihm anvertrauten Menschen, aber auch mir ganz persönlich immer ein wertvoller, hoch geschätzter Wegbegleiter war", sagte der Bischof.

Er wies außerdem darauf hin, dass der heilige Bischof Benn, der Patron des Bistums Dresden-Meißen, ebenso wie dessen künftiger Bischof aus Niedersachsen stamme. Über 40 Jahre habe der Heilige ab 1066 im damaligen Bistum Meißen gewirkt. "Das darf als gutes Vorzeichen gelten", meinte Genn augenzwinkernd.

Domdekan Pfarrer Klemens Ullmann hatte Timmerevers vor über einer Woche von der Wahl des Dresdner Domkapitels informiert. Das habe ihn sehr berührt, aber auch innerlich aufgewühlt, gestand Timmerevers. Er habe einige Tage gebraucht, um sich von ganzem Herzen dieser Berufung zu stellen. "Ich bin bereit und verlasse meine norddeutsche Oldenburger Heimat, um zu den Menschen ins Bistum Dresden-Meißen zu kommen", erklärte er.

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"Mich trägt in dieser Stunde das Wort, das an Abraham erging (Gen. 12,1): Zieh weg aus deinem Land, von deiner Verwandtschaft und von deinem Vaterhaus in das Land, das ich dir zeigen werde", führte Timmerevers weiter aus, "dieses für mich neue Gerufen- und Gesendet-werden in das Bistum Dresden-Meißen nehme ich gerne an. Ich freue mich auf die Menschen, die dort leben, auf viele gute Begegnungen und Gespräche. Ich freue mich darauf, mit ihnen gemeinsam Kirche sein zu können. Ich komme als Lernender und möchte Neues kennen lernen."

Die katholische Kirche sei dort in einer Diasporasituation und habe in schweren Zeiten den Glauben durchgetragen. "Das beeindruckt mich sehr", bekräftigte der Weihbischof. Er sei gespannt auf die Herausforderung, die ihn erwarte und lasse sich gerne von den Menschen in seiner neuen Diözese ihr Land zeigen. "Ich freue mich darauf, in Zukunft in der Diözese Dresden-Meißen den Menschen zu dienen, Christen zu stärken, Kirche weiter zu bauen und Welt zu gestalten. Für diese Aufgaben bitte ich um Gottes Segen und um die tatkräftige Unterstützung der Menschen im Bistum Dresden-Meißen", sagte er.
In Sachsen und Thüringen findet das sogenannte Badische Konkordat von 1932 Anwendung.

Zur Bischofswahlordnung bestimmt es Folgendes: Sobald die Position des Bischofs unbesetzt ist, reicht das Domkapitel von Dresden-Meißen beim Heiligen Stuhl in Rom eine Liste geeigneter Kandidaten ein. Wahlberechtigt im Domkapitel sind der Domdekan, fünf Domkapitulare und zwei Ehrendomkapitulare. Unter Berücksichtigung dieser Liste sowie der durch den Bischof jährlich einzureichenden Listen benennt der Heilige Stuhl drei Kandidaten, aus denen das Domkapitel in freier geheimer Abstimmung den neuen Bischof wählt. Unter den drei Benannten muss mindestens ein Angehöriger der Diözese Dresden-Meißen sein. Vor der Bestellung des neuen Bischofs müssen die Landesregierungen von Sachsen und Thüringen der Wahl zustimmen.

Der Termin für die Amtseinführung in der Dresdner Hofkirche ist noch nicht geklärt.

Fotos: Johannes Hörnemann/Ludger Heuer
Text: Bischöfliche Pressestelle / 29.04.16
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de