Es war ein Traum, der Patrick Roth zu seinem Buch „Sunrise. Das Buch Joseph“ inspirierte. Darin sah er, wie sich die Milchstraße von links oben nach rechts unten zur Erde neigte. „Wenige Wochen später habe ich ein Bild in der Zeitung gesehen, dass mich an meinen Traum erinnerte“, sagt Roth. Das Bild war das Gemälde „Flucht nach Ägypten“ von Adam Elsheimer, das heute das Cover seines Romans ziert. Als Roth das Bild sah und an seinen Traum erinnert wurde, wusste er, dass er die Geschichte Josephs weitererzählen wollte. Der Grundstein des Romans „Sunrise“ war gelegt. Und so erzählt Roth die Geschichte des Joseph von Nazareth, der der Ziehvater Jesu war. Dabei bedient er sich in seinem Roman einer Sprache, die auf Archaisches zurückgreift, mit der er aber gleichzeitig Unbekanntes erzählt.
Der freie Schriftsteller wurde in Freiburg im Breisgau geboren und lebt heute in Los Angeles und Mannheim. Seine künstlerische Karriere begann er in den USA als Regisseur und Drehbuchautor. Er verfasste nicht nur filmjournalistische Arbeiten, sondern auch Hörspiele und Theaterstücke. Diese inszenierte er überwiegend selbst. Roth wechselte in den 1990er Jahren zur Prosa und entwickelte seinen charakteristischen Stil als Erzähler von biblisch-mythischen Stoffen. Diese werden in einer filmisch präsentischen Form neu dramatisiert. Hierzu zählen der Roman „Sunrise. Das Buch Joseph“ (2012), die „Die Christus Trilogie“ (1998/2017) und das „Gottesquartett“ (2020). Roth erhielt mehrere Preise für sein literarisches Schaffen, unter anderem den Preis der Stiftung Bibel und Kultur, den Hugo-Ball-Preis und den Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er wurde zudem mit Poetikdozenturen an den Universitäten in Frankfurt (2002), Heidelberg (2004/2012) und Hildesheim (2008) ausgezeichnet. Die Universität Luzern verlieh ihm 2015 das Ehrendoktorat. Seit 2007 ist er Resident Scholar des C. G. Jung Study Center of Southern California und zudem Mitglied im Board of Directors.
Musikalisch wird Domorganist Thomas Schmitz den Abend gestalten. Der Eintritt zu den Geistlichen Themenabenden ist frei. Dass Domkapitel bittet um Spenden für die Opfer des Erdbebens in der Türkei und Syrien. Die Kollekte wird an die Caritas International weitergegeben. Diese ist mit sechs lokalen Partnerorganisationen vor Ort. Es kann auch online gespendet werden unter www.caritas-international.de .
Die Geistlichen Themenabende werden zudem live im Internet übertragen. Zu sehen sind sie unter www.bistum-muenster.de, www.paulusdom.de sowie auf der Facebookseite und dem YouTube-Kanal des Bistums Münster. Am letzten Mittwoch in der Fastenzeit, 5. April, wird im Dom die Düstere Mette gefeiert.