Johanna Singer gewinnt Wettbewerb mit Facharbeit in Religion

, Bistum Münster

Was macht eine katholische Schule aus? Diese Frage hat Johanna Singer bei ihrer Facharbeit im Fach Katholische Religionslehre begleitet. Die Schülerin des Bischöflichen Gymnasiums St. Mauritz in Münster hat sich damit auseinandergesetzt, inwieweit Privatschulen in katholischer Trägerschaft eine zeitgemäße Form von Schule im öffentlichen Bildungswesen darstellen können. Mit ihrer Arbeit, begleitet von Lehrerin Sabine Kahler, hat sie den ersten Platz des ökumenischen Facharbeitswettbewerbs belegt.

Über eine Auszeichnung für ihre Facharbeiten im Fach Religion freuten sich Katharina Schmitz (3. Platz), Johanna Singer (1. Platz) und Jasmin Marie Ahmadpour (2. Platz) (von links).

© Bistum Münster

Bei einer Feierstunde in der Akademie Franz Hitze Haus in Münster am 4. Juli erfuhren die Schülerin sowie die Zweitplatzierte Jasmin Marie Ahmadpour vom Ratsgymnasium in Münster und die Drittplatzierte Katharina Schmitz, Schülerin des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums in Wuppertal, von ihrem Erfolg. Dafür erhielten sie von der Darlehnskasse Münster gestiftete Preisgelder in Höhe von 300, 200 und 100 Euro. Ausgeschrieben hatten den Wettbewerb das Bistum Münster, die Akademie Franz Hitze Haus, die Katholisch-Theologische und die Evangelisch-Theologische Fakultät der Universität Münster und die Evangelischen Kirchenkreise Hamm, Münster, Steinfurt-Coesfeld-Borken und Tecklenburg sowie die Bezirksregierung Münster.

Die Siegerin hatte für ihre Arbeit mit dem Titel „Aus der Zeit gefallen? Katholische Schulen in Bischöflicher Trägerschaft am Beispiel des Gymnasiums St. Mauritz in Münster“ eine eigene empirische Studie durchgeführt. Mehrere Schülerinnen und Schüler der Q1 sowie einige Mütter und Väter befragte sie zu den Gründen der Schulwahl, den Erwartungen an die kirchliche Schule und den Erfahrungen mit religiösen Elementen im Schulleben. Die Ergebnisse verglich sie mit dem Leitbild des St.-Mauritz-Gymnasiums: Der Schule gelinge es aus ihrer Sicht nicht immer „Akzente zu setzen, um den christlichen Glauben erfolgreich und umfassend in den Alltag zu integrieren.“

Jurymitglied Prof. Dr. Claus Peter Sajak von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster würdigte die „wahrlich wissenschaftliche“ Arbeit und lobte die Intensität und das Engagement der Schülerin zu dem Thema, „das einen Kernbereich der katholischen Kirche im Bildungsbereich“ berühre. Das Fazit der jungen Verfasserin – „Katholische Schulen sind nicht aus der Zeit gefallen, wenn sie ihren eigenen Ansprüchen gerecht werden“ – hätten Kollegen aus der Schulpädagogik nicht treffender formulieren können. Lehrerin Sabine Kahler ergänzte: "Wir Religionslehrer nehmen die Ergebnisse ernst und werden daran arbeiten, das christliche Profil weiter zu schärfen."

Die Zweitplatzierte Jasmin Marie Ahmadpour hatte sich mit dem Gedanken beschäftigt, ob die Ordnung der Welt ein Hinweis auf einen intelligenten Schöpfer sei. In ihrer Facharbeit beschäftigte sie sich unter anderem mit der Bewegung des sogenannten „Intelligent Design“ („Intelligente Gestaltung“). „Frau Ahmadpour bringt Themen zusammen, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben“, erklärte Sajak. Dennoch gelinge es der Schülerin „durch einen klaren Aufbau und eine hohe sprachliche Qualität“ die Aktualität der Frage darzustellen und „aufgrund der gründlichen Argumentation eine gelungene persönliche Antwort zu finden“. 

Die Facharbeit von Katharina Schmitz hatte das Thema „Die Entwicklung des Gottesbildes Luthers im Zuge seiner theologischen Entwicklung“. Sie zeichnete die religiöse Entwicklung Martin Luthers unter theologischen und religionspsychologischen Gesichtspunkten von seiner Kindheit bis in die Zeit als Reformator nach. Dabei nahm sie stets Bezug auf das Lebens- und Epochengefühl der Menschen des Spätmittelalters. Sajak lobte den „stimmigen und logischen Aufbau, die engagierte Darstellung und die sehr breite wissenschaftliche Literaturbasis“. 

Die Preisverleihung fand zum Abschluss einer zweieinhalbtägigen Schülerakademie statt.

Text/Fotos: Bischöfliche Pressestelel/Ann-Christin Ladermann