Jubiläumsfeierlichkeiten des Liebfrauen-Kollegs erinnerten an Stifterin 2014

Im Liebfrauen-Berufskolleg in Coesfeld ist "die inspirierende Kraft der eigentlichen Gründerin" lebendig. Diese Einschätzung hat Weihbischof Dieter Geerlings am Mittwoch (7. Mai 2014) bei der Feier zum 60jährigen Jubiläum der Bildungseinrichtung ausgesprochen.

Die Stifterin der "Schwestern unserer lieben Frau", Julie Billiart, hatte ihr Leben als Antwort auf die religiöse Heimatlosigkeit in den Wirren der französischen Revolution der Erziehung und Bildung von Kindern gewidmet.

Das Werk Billiartsstand im Mittelpunkt des festlichen Gottesdienstes in der vollbesetzten Coesfelder St. Jakobi Kirche, den Schüler, Lehrer und Geistliche aus Anlass des 60. Geburtstages gemeinsam feierten.

Dafür hatten der Kunst-und Liturgiekurs eine Installation und Sprechkollage vorbereitet, wobei sie sich mit eigenen Gedanken zu Frieden, Gottesliebe, Erziehung, Gebet und Freiheit auf hinterlassene Briefe von Billiart bezogen.

Weihbischof Geerlings, der zur heiligen Messe von Kreisdechant Johannes Arntz und Schulpfarrer Johannes Hamanns begleitet wurde, mahnte: "Die Gegenwart kann nicht ohne das Besinnen auf die Vergangenheit gefeiert werden. Aber allein durch Wiederholungen bleibt Tradition ohne Kraft". Mit der Tradition müsse Spiritualität verbunden sein. "Es geht um die Bewahrung des Feuers, nicht um die Anbetung der Asche", brachte Geerlings sein Anliegen mit einem prominenten Mahler-Zitat auf den Punkt.Auch Schulseelsorgerin Klaudia Dederichs hatte in ihrem Grußwort betont: "Geschichtslosigkeit bedeutet Gesichtslosigkeit". Und das Gesicht der Liebfrauenschule sei der Sinn für Gemeinschaft und Gerechtigkeit.

"Ein spirituelles Erbe:Erwirb es, um es zu besitzen" – So lautet auch der Leitspruch, der sich bei den zahlreichen Geburtstagsaktionen durch das gesamte Jubiläumsjahr der Schule zieht, die heute Fachschule für Ernährung, Hauswirtschaft, sozial,- pflegerisch,- und heilpädagogische Ausbildungsgänge heißt.

Vom Gründungsjahr 1954 bis 2000 befand sich die ehemalige Haushaltsschule in Trägerschaft der Kongregation der Ordensschwestern, bevor sie Schule des Bistums wurde. "Ganze 27 Schülerinnen besuchten 1954 zwei Klassen in der neu errichteten Liebfrauenburg", heißt es in einer Erinnerungsschrift der damaligen Lehrerin Schwester M. Bernhardis Thomann. Mittlerweile sind es mehr als 860 Schüler, die hier unter der Leitung von Ulrich Pischke lernen, Ausbildungen absolvieren oder sich für Studiengänge qualifizieren – sicher ganz im Sinne der Stifterin Julie Billiart.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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