
Mit dem neuen "Spotlight"-Format feierte die Jugendkirche Münster ihre Premiere in Borken. Mit dabei war auch Weihbischof Dr. Christoph Hegge.
© Bistum MünsterFirmlinge aus Borken, Raesfeld und Gescher kamen am Freitagabend in der Aula der Maria-Sibylla-Merian-Realschule in Borken-Weseke zusammen. Die Spotlight-Auftaktveranstaltung hatte den Titel „Fasten – Gamechanger oder sinnloser Trend?“. Geleitet von Moderator Toni führte er die Jugendlichen durch das Thema Fasten in verschiedenen Religionen. Unterstützt wurde er dabei von Weihbischof Dr. Christoph Hegge.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Jasmin Laudano, der Leiterin der Jugendkirche, ging es auch direkt mit Fragen zum Thema Fasten los. Dies geschah durch eine Ja-Nein-Karte, die auf allen Plätzen lagen. Da es bei der Veranstaltung nicht nur um das Fasten im Christentum gehen sollte, wurde vom Weihbischof an einem Glücksrad gedreht, auf dem auch der Islam und das Judentum abgebildet waren. Der Zufall sollte über die Fragen entscheiden: „Dauert der Ramadan genau einen Monat?“, „Dient das Fasten nur der körperlichen Reinigung?“
Warum überhaupt fasten? Weihbischof Hegge hatte die Antwort: „Wir tun dies, um unsere Gedanken bewusst woanders hinzulenken und nicht um Gott zu gefallen.“ Dieses Woanders meine, sich selbst und seiner Beziehungen zu seinen Mitmenschen bewusst zu werden und seine Zeit zu nutzen, betonte der Weihbischof. Im selben Zug fragte er die Firmlinge, wer von ihnen regelmäßig zusammen mit der Familie zu Abend esse, worauf sie wieder mit den Karten antworten konnten. Er betonte nochmal, wie wichtig es sei, Zeit mit der Familie zu verbringen: „Das Miteinander und Füreinander – das lässt uns leben.“
Danach wurde übergeleitet zum islamischen Fastenmonat, dem Ramadan. Um mehr Bewegung in die Veranstaltung zu bringen, wurden für den nächsten Abschnitt drei Bilderrahmen mit Information zum Ramadan in der Aula verteilt. Hier konnten die Firmbeweberinnen und -bewerber von Station zu Station gehen und sich über den islamischen Fastenmonat informieren. Die drei Stationen beschäftigten sich mit den Themen: „Was ist Ramadan?“, „Mehr als nichts essen?“ und „Ein Tag im Ramadan“.
Weihbischof Hegge nutzte die Gelegenheit, um einige der Jugendlichen persönlich kennenzulernen: „Wenn man die jungen Leute erreichen möchte, muss man zuhören und erfahren, was ihnen wichtig ist“, sagte Hegge. Nach dem Ramadan wurde das Fasten des Judentums in einem kurzen Videobeitrag thematisiert und erklärt.
Beendet wurde der Abend mit einem interaktiven Quiz zu den Themen Digital-Detox, Klimafasten und Intervallfasten, bei dem der Weihbischof, Sophia, eine der Katechetinnen, und Lauritz, der Saxophonist der Liveband, gegeneinander antraten. Aber auch die Firmlinge im Publikum konnten sich an den Fragen versuchen, indem sie über die App Mentimeter auf ihrem Handy die Fragen beantworteten. Nach dem offiziellem Programm wurden Datteln angeboten, da man so das Fasten im Islam bricht.
Jasmin Laudano als Organisatorin der Veranstaltung zeigte sich am Ende sehr zufrieden: „Das war eine schöne Premiere.“ Anders als beim Vorgängerformat „Ask the bishop“ sitze hier nicht vorne der Bischof, dem Fragen gestellt würden, es werde viel mehr ein Austausch auf Augenhöhe angestrebt, beschrieb Laudano noch einmal kurz das Konzept. Auch den Veranstaltungsort zu wechseln und aus Münster rauszugehen, sei eine gute Entscheidung gewesen: „Der Gedanke dabei war, die unterschiedlichen Regionen unseres Bistums zu erleben.“
Das positive Gefühl bestätigten auch zwei der Firmlinge. Lenn Schmeing und Alexander Kappenhagen hat die Veranstaltung gefallen: „Man muss nicht nur zuhören, sondern kann auch selbst mitmachen.“
Till Kutschki