Jugendliche der geschlossenen Wohngruppe beteiligen sich an Katholikentag

Es sind nur Ansätze aus ihnen herauszulocken an diesem verregneten Tag in Lohne. Über ‚Suche Frieden‘, das Motto des Katholikentags zu sprechen, finden sie an diesem Nachmittag irgendwie albern: Kevin, Adam und Mohammad, drei Jungs aus der geschlossenen intensiv-therapeutischen Wohngruppe in Lohne.

Und doch haben sie alle eine Friedensbotschaft geschaffen und damit an der Vorbereitung auf die Münsteraner Großveranstaltung teilgenommen.

Den Streit mit seiner Stiefmutter hat beispielsweise der 13-jährige Kevin auf Karton gemalt. Frieden habe er gefunden, in dem er ihr die Hand entgegenstreckt, erzählt er, und sich entschuldigt hat.
Religiös wurde der 15-jährige Mike, der Jesus zu Papier gebracht hat. Allerdings mit Fragezeichen im Gesicht. Gott dürfe man nicht darstellen, habe er gehört. Jesus zeigt er mit ausgestreckten, langen Armen, die wiederum 14 Menschen unter sich bergen.

Mit dem Leiter der Wohngruppe, Hartwig Markus,  habe er sich mal heftig gestritten, beschreibt Mohamad seine Friedensbotschaft. Und stellt ihn auf einem Bild dar, das zwei voneinander getrennte Bäume zeigt. Die Bäume seien unterirdisch über ihre Wurzeln immer verbunden geblieben, sagt Mohamad dankbar. Ein Zeichen des Friedens für den 14-Jährigen.

Alle Friedensbotschaften werden im Rahmen des Katholikentags in Münster gezeigt. Wenn zwei Personen oder Gruppen einen beigelegten Streit in irgendeiner Form darstellen wollen, erhalten sie Blanco-Friedensverträge im Bischöflichen Offizialat, Arnold Kalvelage, Tel. 04441/872-0.

 

Zur Info:

Die geschlossene Wohngruppe bietet sieben Plätze für „dissoziale und oder hochdelinquente männliche Kinder und Jugendliche“. Weitere Infos unter www.caritas-sozialwerk.de.