Pater Luc gehört ebenso wie seine fünf Mitbrüder, die in dem Kloster unweit von Hamminkeln leben, dem Orden der Karmeliten an. Im Oktober werden sie die sogenannte Klosterfürbitte übernehmen. Das heißt, dass sie Fürbitten vor Gott bringen, die Menschen über das Internet-Angebot des Bistums Münster geschickt haben. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir für andere Menschen beten“, sagt Pater Luc. In der kleinen Klosterkirche, die für ihre expressionistische Kunst bekannt ist und zahlreiche Gäste nach Marienthal führt, liegt in einer Ecke ein Buch aus, in das Kirchenbesucher ihre Bitten eintragen können. „Darin lesen wir immer wieder und bringen gelegentlich die Anliegen meist gesammelt in unsere Fürbitten während der Gottesdienste mit ein“, erklärt der Karmelit. „Oft geht es dabei um Krankheiten, Prüfungen oder allgemein um die Bitte, dass die Familie geschützt wird“, weiß Pater Luc. „Eigentlich bräuchten die Menschen uns gar nicht, um ihre Bitten vor Gott zu tragen, weil ihr eigenes Gebet genau so viel Gewicht hat“, sagt er, „aber es tut vielen gut zu wissen, dass ihre Bitte hier in unserer Kirche niedergelegt wird. Daher machen wir das gerne.“
Was ihn und seine Mitbrüder während der Klosterfürbitte erwartet, weiß er noch nicht. „Ein Unterschied ist, dass die Menschen, die sich in unser Fürbitt-Buch eintragen, einen Bezug zu uns haben“, erklärt er. Sei es, weil sie als Besucher in Marienthal waren oder weil sie aus der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt stammen, die von den Karmeliten seit 1986 betreut wird. Auch wenn die Karmeliten grundsätzlich ein kontemplativer Orden sind, ist ihr Wirken eng mit dem direkten Kontakt zu anderen Menschen verbunden. Insbesondere, weil einige der Ordensbrüder als Priester in der Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt als Seelsorger dienen. Pater Joshy George von den Karmeliten ist dort Leitender Pfarrer.
Wer den Karmeliten aus Marienthal seine ganz persönliche Bitte anvertrauen möchte, kann das im digitalen Fürbittbuch des Bistums Münster tun.
Weitere Infos über die Ordensgemeinschaft gibt es hier im Internet.
Christian Breuer