Katholische Krankenhausträger unterzeichnen Charta zur palliativen Versorgung

, Bistum Münster

Bei der Mitgliederversammlung der katholischen Krankenhäuser im Bistum Münster haben drei weitere große Krankenhausträger die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland unterschrieben: Die St. Franziskus-Stiftung Münster, der Klinikverbund Katholisches Klinikum Ruhrgebiet Nord (KKRN) und das Stiftungsklinikum Proselis Recklinghausen-Herten. Damit verpflichten sie sich, für jeden Patienten die „Lebensqualität zu erhalten oder zu steigern, auch wenn keine Aussicht auf Heilung besteht, Leiden zu reduzieren oder sogar zu vermeiden.“ Dieser Grundgedanke wird in der Charta als „hohes Gut“ bezeichnet.

Der Mensch an erster Stelle: André Sonnentag, Geschäftsführer im Stiftungsklinikum Proselis, Guido Bunden, Geschäftsführer des KKRN, und Dr. Nils Brügemann, Vorstandsvorsitzender der St. Franziskus-Stiftung unterzeichnen die Charta des Caritasverbands für das Bistum Münster.

© Caritas für das Bistum Münster/Michael Bönte

Die Caritas für das Bistum Münster hatte die Charta bereits zum Beginn ihres Themenjahrs „Palliative Kultur 2024“ unterzeichnet, so wie bundesweit mittlerweile 3000 Organisationen und mehr als 30.000 Einzelpersonen. Das Papier war von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, dem Deutschen Hospiz- und PalliativVerband und der Bundesärztekammer herausgegeben worden. Der Diözesancaritasverband hat dazu aufgerufen, dass sich weitere Einrichtungen aus dem Bistum anschließen und sich den Inhalten verpflichten.

Ein wichtiges Zeichen, das für Dr. Nils Brügemann, Vorstandsvorsitzender der St. Franziskus-Stiftung, Bestehendes besiegelt und deshalb keine Überzeugungsarbeit in der Mitarbeiterschaft benötige. „Ich glaube, dass unsere Mitarbeitenden schon lange haltungssensibilisiert im Umgang mit schwerstkranken und sterbenden Menschen arbeiten“, sagte er bei der Unterzeichnung. „Wichtig ist es aber, diese Haltung auch weiter nach außen zu tragen – dabei sind wir oft noch ein wenig zu schüchtern.“

Guido Bunden, Geschäftsführer des KKRN, betonte, dass es bei der palliativen Versorgung nicht um Fragen der Finanzierung, sondern um eine grundlegende Haltung gehen muss: „Es geht um die Zuwendung zu den Menschen – die steht an erster Stelle.“ 

Es sei keine Frage, ob sich die Krankenhäuser eine palliative Versorgung „gönnen“ könnten, sagte auch André Sonnentag, Geschäftsführer im Stiftungsklinikum Proselis. „Wir stellen das menschliche Leben nicht aus marktorientierten Überlegungen in Frage.“ Alle Unterzeichneten waren sich einig, dass die Charta ein wichtiges Zeichen ist, mit dem diese Standpunkte zur palliativen Versorgung noch einmal öffentlich gemacht werden.

Zur Caritas für das Bistum Münster gehören 60 Krankenhausstandorte, zwölf stationäre Hospize, ein teilstationäres Hospiz, 35 ambulante Hospizdienste, 16 Palliativstationen und 35 ambulante Palliativdienste.

Caritas für das Bistum Münster/Michael Bönte