Früh an den Chorgesang heranführen, das ist aus Sicht von Piel erfolgsversprechend: „Gerade Grundschulkinder lassen sich für Vieles, auch fürs Singen, begeistern und sind offen für verschiedene Musikstile“, sagt er. Wer schon in jungen Jahren für Gesang und ein klassisches Repertoire sensibilisiert werde, trage dies weiter durch die Jugend. „Was die Kinder und Jugendlichen kennen, kommt besonders gut an“, weiß der Chorleiter, der die Jungen gerne mit neuem Material herausfordert und sich freut, wenn die anfängliche Skepsis in Freude und Begeisterung umschlägt. In der Wirkung der Musik sieht Piel eine Chance: „Ich glaube, dass durch die Musik eine Bindung an Glaubensinhalte stattfinden kann und man Menschen, die sich weit von der Kirche entfernt haben, vielleicht sogar wieder gewinnen kann.“
Piel, der in der rund halbstündigen Folge auch einen Einblick in seinen eigenen Weg vom Chorsänger zum Basilikakantor gibt, wünscht sich ein Umdenken. „Wir sollten weniger versuchen, mit allen Mitteln den Status Quo zu erhalten, als lieber in die Zukunft der Kirche investieren“, ist er der Meinung. So sei es sinnvoll, die kirchenmusikalischen Ressourcen nicht überwiegend in die Besetzung von Orgeldiensten zu stecken, sondern vor allem für den Ausbau der Kinder- und Jugendchormusik einzusetzen. „Wir können es dadurch schaffen, Menschen davon zu begeistern, Teil unserer Glaubensgemeinschaft zu sein und unsere Botschaft, die wir als Kirche haben, über die Musik zu transportieren“, ist er überzeugt.
Die Episode des Bistums-Podcasts „kannste glauben“ mit Basilikakantor Sebastian Piel ist auf www.kannste-glauben.de abrufbar. Zudem können alle Folgen der Reihe bei Spotify, podcaster.de, Deezer, Google Play, Itunes und Youtube kostenfrei angehört und abonniert werden.
Ann-Christin Ladermann