In einem Schreiben, das zu Beginn dieser Woche beim Bistum Münster eingegangen ist, wird die dringende Empfehlung ausgesprochen, alle Freiwilligen aus dem Ausland zurückzuholen, weil sich die internationale Lage angesichts der Ausbreitung des Coronavirus zuspitze. Die internationale Mobilität werde zunehmend eingeschränkt, Entwicklungen seien schwer abzuschätzen. Schon jetzt kommt es zu Stornierungen von Flügen und teilweisen Komplettabschottungen von Ländern, wie beispielsweise in der Dominikanischen Republik.
„Wir haben zu allen Freiwilligen Kontakt per E-Mail und Telefon“, sagt Judith Wüllhorst, vom Referat Freiwilligendienste im Ausland des Bischöflichen Generalvikariats (BGV) Gemeinsam mit ihrem Kollegen Sebastian Aperdannier koordiniert sie nun die Rückholaktion. „Wir buchen Flüge, koordinieren das, was nun zu tun ist und geben praktische Tipps, wie zum Beispiel, dass die jungen Erwachsenen sich vor Ort in die Sicherheits- und Rückhollisten der Deutschen Botschaften eintragen lassen sollen“, erklärt Wüllhorst. Es sei wichtig, jetzt vor allem einen klaren Kopf zu bewahren. Die Freiwilligen seien nach wie vor gut aufgehoben in ihren Einsatzländern, in denen die Zahl der Corona-Infizierten aktuell auch noch deutlich unter denen in Deutschland liege. Ein großer Fokus liege außerdem auf der psychischen Unterstützung der jungen Freiwilligen: „Die meisten von ihnen sind verständlicherweise geschockt über die notwendige Rückkehr nach Deutschland. Sie haben vor Ort eine zweite Heimat gefunden und es fällt ihnen sehr schwer, diese nun so kurzfristig zu verlassen. Wir werden sie auch nach ihrer Ankunft in Deutschland eng begleiten“, sagt Aperdannier. Parallel dazu sind die beiden Referenten mit den Partnern vor Ort im Gespräch, um die Folgen dieser Entscheidung abzufedern, im Infoaustausch mit den Eltern der jetzigen Freiwilligen und betreuen die nächste Generation der Ausreisewilligen, mit denen bereits die Vorbereitung auf ihren Dienst begonnen hat.
Im Sommer vergangenen Jahres waren die jungen Erwachsenen nach Ghana, Mexiko, Tansania, Uganda, Ruanda, Südafrika und in die Dominikanische Republik aufgebrochen, um dort zwölf Monate lang einen Freiwilligendienst zu absolvieren. Nun endet das Jahr für sie eher.
Informationen über den weltwärts-Freiwilligendienst im Bistum Münster gibt es im Internet unter www.ms-freiwillig.de