© Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe

Kreisdekanat Coesfeld präsentierte sich thematisch beim Katholikentag

Unter dem Motto „Wo die Wildpferde grasen – mitten im Bistum Münster“ hat sich das Kreisdekanat Coesfeld am Donnerstag (10. Mai) auf dem Katholikentag in Münster präsentiert.

Mit einem ebenso bunten wie informativen Programm auf der Bühne an der Überwasser-Kirche stellte sich die Region, die geografisch mitten im Bistum Münster liegt, vor. Direkt zu Beginn sorgte der Coesfelder Chor „Joyfulsingers“ für Stimmung vor der Bühne und lud das Publikum zum Mitmachen ein.

In der ersten Talkrunde – an der der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings, Kreisdechant Johannes Arntz sowie die beiden Landräte Dr. Christian Schulze Pellengahr für den Kreis Coesfeld und Michael Makiolla für den Kreis Unna teilnahmen – verrieten die Teilnehmer Moderator Andreas Kramer von Radio Kiepenkerl, was sie mit dem Kreisdekanat verbinden. Einig waren sich die Gäste, dass es vor allem die Menschen seien, die Region ausmachten. „Sie engagieren sich in vielfältiger Weise und geben dadurch auch ein lebendiges Glaubenszeugnis ab“, betonte beispielsweise der Kreisdechant. Geerlings gab zu, dass er mit einem weinenden Auge auf die Region schaue – nicht, weil sie so schlecht sei, sondern so schön. Sieben Jahre war er als Weihbischof in der Region unterwegs gewesen, bis er im vergangenen November sein Amt aus gesundheitlichen Gründen aufgab. „Ich fühle mich dem Kreisdekanat aber immer noch sehr verbunden“, sagte er. Sein größter Wunsch sei es, einen Pilgerweg von Billerbeck bis Lünen auszuarbeiten. „Daran habe ich vor meiner Erkrankung schon gearbeitet. Vielleicht schaffe ich es nun, dieses Vorhaben weiterzuführen“, verriet er. Auch die beiden Landräte priesen die Vorteile der Region, die sowohl landschaftlich als auch kulturell viel zu bieten habe und nicht nur den Kreis Coesfeld umfasse, sondern mit Werne, Selm und Lünen auch einen Teil des Kreises Unna.

Dann schlug die große Stunde des inklusiven Sambazuges „La Mariposa“ der Kinderheilstätte Nordkirchen. Aufgeregt stürmten die Mitglieder die Bühne und ließen heiße Rhythmen erklingen. Ihr Spaß an der Musik übertrug sich schnell auf die Zuschauer, die mitklatschten und im Rhythmus wippten. Leider schafften es die Nordkirchener aber nicht, die Regenwolken fort zu trommeln. Doch der stärker werdende Regen tat der Stimmung keinen Abbruch. Und so ließ das Publikum die jungen Trommlerinnen und Trommler nicht ohne eine Zugabe von der Bühne bevor es in einer weiteren Talk-Runde um das Thema „Inklusion“ ging.
Wie und warum sich die politische Gemeinde Nordkirchen auf den Weg zur inklusiven Gemeinde gemacht hat, erläuterte Bürgermeister Dietmar Bergmann. „Mitten im Ort leben Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Das hat sich über Jahrzehnte entwickelt und gehört für uns Nordkirchener einfach dazu. Ich sehe bei der Inklusion auch keine Grenzen. Es gibt keine Verlierer, sondern nur Gewinner“, berichtete er. Auch der Caritasverband für den Kreis Coesfeld, der vor 44 Jahren die Caritas-Werkstatt Nordkirchen in Betrieb genommen hatte, lobte das Miteinander. „Wir planen ein Haus in Nordkirchen, in dem künftig Menschen, die ambulant betreut werden, leben können. Im Erdgeschoss soll eine Einrichtung für pflegebedürftige Menschen errichtet werden“, erläuterte Vorstand Johannes Böcker. Die Arbeit mit Menschen mit Beeinträchtigung sei anstrengend, „aber macht viel Freude“, erklärte Barbara Huesmann, die im Freizeitbereich der Kinderheilstätte tätig ist und vor einigen Jahren den inklusiven Sambazug ins Leben gerufen hatte. Wie viel Spaß die gemeinsame Musik macht, berichtete zum Abschluss Mitglied Maurice, bevor er seine Mitstreiter für einen weiteren Auftritt auf die Bühne rief.

„Echt krass“ ging es weiter – so lautet der Titel eines Buches, das die Schriftstellerin Petra Fietzek mit Schülerinnen und Schülern des St.-Pius-Gymnasiums im Coppenrath Verlag herausgegeben hat. Darin finden sich Texte, in denen sich die Jugendlichen während eines Literaturkurses mit dem Thema „Gott und die Welt“ auseinander gesetzt hatten. „Es war ein gutes Gefühl, einfach seine Gedanken in Wort zu fassen und auf diesem Weg mit anderen zu teilen“, freute sich Timo, der mit Dorit und Clara Auszüge vortrug, über das Buch.

Zum Ende der Präsentation forderten die „Joyfulsingers“ das Publikum, das trotz des Regens vor der Bühne ausgeharrt und aufmerksam die Gesprächsrunden verfolgt hatte, zum Mitsingen auf. Denn gemeinsam Musik zu machen, macht Spaß, egal ob Gospels oder Sambarhythmen.

Michaela Kiepe