Messiaen verfügte über die Begabung der Synästhesie, also verschiedene Sinne – in seinem Fall Farben und Töne – synchron zu erfassen und miteinander zu verknüpfen. Die Wahrnehmung des Komponisten basierte dabei auf Klangvorstellungen. Darüber hinaus gibt es immer wieder ein Zusammenspiel von Visuellem und Auditivem: Gehörtes lässt Bilder aufblitzen, Gesehenes lässt im Kopf eine Melodie entstehen.
Die Verbindung von Musik und Malerei zeigt sich auch auf der Ebene der Beschreibung. Soll Musik in Worte gefasst werden, bedient sich der Künstler oft an Begriffen aus der Malerei, umgekehrt werden bei Beschreibungen von Gemälden Begriffe der Musik verwendet. Reuters Zugang zum Komponisten Messiaen sei frei, subjektiv und interpretierend, heißt es in der Ankündigung. Bei seiner Arbeit handle es sich um eine Form assoziativer Musikmalerei.
Die Verantwortlichen laden zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 7. Oktober, um 12 Uhr in die St.-Joseph-Kirche ein. Parallel zur Ausstellung findet im diesjährigen Orgelherbst eine Konzertreihe mit dem Titel „Mass meets Messiaen“ jeweils montags ab 18.30 Uhr statt.
Ann-Christin Ladermann
Bildunterschrift: „VINGT REGARDS SUR L´ENFANT JÉSUS“, 20teiliger Bildzyklus nach dem gleichnamigen Klavierwerk von Olivier Messiaen, von Johann P. Reuter, 2008
Copyright: Johann P. Reuter