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Lena (16): „Im Michaelturm habe ich unfassbar viel über mich gelernt“

, Kreisdekanat Kleve, Kreisdekanat Wesel

Als Lina Bolz (18) aus Sonsbeck-Hamb vor einem Jahr das Abi in der Tasche hatte, wusste sie noch nicht genau, wie ihr weiterer Lebensweg aussehen sollte. So ging es auch Lena Goetzens (16) aus Rheurdt-Kengen, die gerade die Realschule abgeschlossen hatte. Unabhängig voneinander hörten die beiden jungen Frauen vom Bundesfreiwilligendienst (BFD), der auch in der katholischen Jugendbildungsstätte St. Michaelturm in Schaephuysen absolviert werden kann. Beide bewarben sich erfolgreich und blicken nun auf ein spannendes Jahr zurück – und freuen sich auf mögliche Nachfolgerinnen und Nachfolger.

Vielfältig seien die Aufgaben für sie gewesen, erzählen Lena und Lina. Die Arbeit in der Küche gehört dazu, die Hausmeisterei, Verwaltungsarbeit, pädagogische Unterstützung für die zahlreichen Kinder- und Jugendgruppen, die in der ehemaligen Mühle zu Gast sind – und auch der nicht ganz so beliebte Reinigungsdienst. Lina lacht: „Es sind so viele Kleinigkeiten, die man hier gelernt hat, dass ich insgesamt ein großes Alltagswissen gesammelt habe. Das war ein Jahr mit einer sinnvollen Tätigkeit, in dem ich Zeit zum Nachdenken hatte.“ Lena ergänzt: „Ich habe unfassbar viel über mich gelernt.“

Für sie steht fest, dass sie nun noch ihr Fachabi absolvieren möchte, während Lina sich entschlossen hat, Lehrerin zu werden. „Ich wusste vorher nicht, ob ich vor einer großen Gruppe Kinder oder Jugendlicher sprechen kann. Das konnte ich hier ausprobieren – und es klappt“, sagt sie zufrieden. Zudem konnte sie, ebenso wie Lena, in unterschiedlichen Fortbildungen gezielt Schwerpunkte setzen, um sich noch besser auf das kommende Berufsleben vorzubereiten.

Für Sarah Kraschewski, Leiterin des Michaelturms, sind die BFDler kaum mehr wegzudenken. „Wir hatten jetzt im dritten Jahr junge Menschen bei uns, die einerseits uns unterstützt haben, die hier aber auch viel lernen und für ihr späteres Leben mitnehmen konnten. Wir haben die Möglichkeit die jungen Menschen zu begleiten, ihnen eine Struktur zu geben in der sie sich ausprobieren können und sie in einen gut funktionierenden Betrieb reinschnuppern zu lassen“, betont sie. Ziel sei es, eben nicht nur helfende Hände in der Küche und für den Hausmeister zu haben, sondern insbesondere pädagogische Erfahrungen zu vermitteln. Durchaus auch eigennützig, wie Sarah Kraschewski gerne zugibt: „Unsere ehemaligen BFDler haben gute Chancen, hier als Referentinnen und Referenten tätig zu werden.“ Sie hofft, dass sich auch in diesem Jahr wieder junge Menschen für ein spannendes Jahr im Michaelturm interessieren. Was ihr wichtig ist: „Der Dienst der jungen Frauen und Männer ist arbeitsmarktneutral zu betrachten sind. Sie sind nicht im Stellenplan vorgesehen und ersetzen keine Mitarbeiter.“

Für den Einsatz im Freiwilligendienst gibt es – inklusive Essenszuschuss – ein monatliches Taschengeld in Höhe von derzeit 488 Euro. Das Höchstalter für Bewerberinnen und Bewerber ist 27 Jahre. Da die Jugendbildungsstätte nur schwer mit Bus und Bahn zu erreichen ist, sollten Bewerber aus der Nähe kommen oder mobil sein. Informationen zum BFD am Michaelturm gibt es bei Anika Gesing und Nele Ebbing, per Mail an paedagogik@michaelturm.de oder telefonisch unter 02845 9846973. „Ab August haben wir wieder zwei Plätze frei. Interessenten können gerne eine kurze Bewerbung per Mail schreiben. Ich brauche keine vollständige Bewerbungsmappe, freue mich aber über ein paar Sätze zur Motivation für den Dienst“, wirbt die Leiterin um neue Freiwillige.

Christian Breuer