Medizinisches Team des Bistums zieht Bilanz der Ministrantenwallfahrt

, Bistum Münster

Am Abend des 1. August werden in dem Zimmer der Unterkunft „Casa Maria Immacolata“, nicht weit entfernt von der Engelsburg in Rom, die provisorisch aufgebauten Feldbetten wieder zusammengepackt. Das medizinische Team, bestehend aus Dr. Markus Ennen mit der Medizinischen Fachangestellten aus seiner Praxis, Tanita Tönnies, aus Schortens, Dr. Andrea Wachtmeister aus Raesfeld sowie den Maltesern Maria und Markus Gawlik aus Sendenhorst, hat gerade seinen Dienst beendet. „Wir hatten rund 100 Einsätze in den vergangenen Tagen, dazu noch einige Beratungen per Telefon“, zieht Ennen eine erste Bilanz.

Die Beteiligten haben sich mit ihrem Equipment zum Gruppenfoto aufgestellt.

Zum medizinischen Team um Dr. Markus Ennen (kniend) gehörten (von links) Maria Gawlik, Dr. Andrea Wachtmeister, Tanita Tönnies und Markus Gawlik.

© Bistum Münster

Er war es, der vor der Pilgerreise der 750 Jugendlichen und jungen Erwachsenen ein Sanitätskonzept geschrieben und darauf basierend ein Team zusammengestellt hatte. Ein Team, das übrigens die gesamte Zeit komplett ehrenamtlich im Einsatz war. „Gerade bei der zu erwartenden Hitze, die ja auch so eingetreten ist, kommt es immer wieder zu Kreislaufproblemen und den entsprechenden Nebenwirkungen, zu Sonnenstichen und Hitzschlägen, beim Strandtag hatten wir einige Verletzungen durch Seeigel-Stachel“, erklärt der Arzt. Dann sei es sinnvoll, medizinisches Fachpersonal vor Ort zu haben, dass sich um kleinere Wehwehchen und größere Probleme kümmert. „Wir hatten eine Meldekette von den Gruppenleitern über die Hotelverantwortlichen zu uns. Das hat sehr gut funktioniert“, sagt Ennen. So konnte schon per Video oder Foto entschieden werden, ob ein Sonnenbrand harmlos war oder ein junger Patient doch direkt bei den Ärzten vorstellig werden sollte. Außerdem, erläutert der Arzt, habe es auch Mitreisende mit chronischen Erkrankungen wie etwa Diabetes gegeben: „Im Falle einer defekten Insulinpumpe oder eines verstopften Katheters war es dann schon wichtig, dass wir zeitnah helfen konnten“, weiß der Mediziner.

Markus Gawlik hatte noch am Vormittag einige Einsätze im Wallfahrtszentrum, das Pilgern aus allen Bistümern offen stand. „Wir hatten uns dort schon am ersten Tag gemeldet und unsere Hilfe angeboten. Das wurde dankbar angenommen, und so waren wir auch dort immer mal wieder vor Ort und haben Jugendliche aus ganz Deutschland versorgt“, berichtet er. Das Wallfahrtszentrum sei ein wichtiger Ort gewesen, ergänzt Andra Wachtmeister: „Dort konnte man sich zwischendurch abkühlen und erholen. Hätte es diese zentrale Möglichkeit nicht gegeben, wären wahrscheinlich viel mehr Jugendliche durch die Hitze kollabiert.“

Damit das nicht geschieht, hatte das medizinische Team schon im Vorfeld Verhaltenstipps gegeben, die an alle Mitfahrerinnen und Mitfahrer weitergeleitet wurden. „Viel trinken, Schatten suchen, regelmäßig eincremen“, fasst Ennen zusammen. Das habe zwar nicht alle Probleme verhindern können, aber keiner der 750 Teilnehmer musste längerfristig auf der improvisierten Krankenstation ausharren. Was wiederum dem medizinischen Team die Möglichkeit gab, selbst auch die Ewige Stadt zu erkunden. Gerade für Tanita Tönnies und Andrea Wachtmeister ein Erlebnis, denn für sie war es die erste Reise nach Rom. „Der Blick von der Kuppel des Petersdoms über die Stadt war einfach einmalig“, sagt Tanita Tönnies.

Christian Breuer