Messdiener aus Buldern und Hiddingsel treffen Papst Franziskus

, Kreisdekanat Coesfeld

„Ich war ganz schön nervös“, gibt Noah Jahnke zu. „Schließlich kommt man dem Papst ja nicht immer so nah.“ Erst am Abend vorher hatten sich der 17-Jährige und sein Messdiener-Kumpel Eric Dreistomark zwei „VIP“-Tickets für den sogenannten Sagrato, den treppenartigen Vorplatz des Petersdoms in Rom, gesichert. Ein absolutes Highlight für die beiden Messdiener aus der Pfarrei St. Pankratius in Buldern, die in diesen Tagen mit einer 14-köpfigen Gruppe von Messdienern und Betreuern aus Buldern und Hiddingsel an der Internationalen Ministrantenwallfahrt in Rom teilnehmen. Die Begegnung mit Papst Franziskus und das Abendgebet am 30. Juli waren für viele Teilnehmende einer der Höhepunkte der Woche. 

Noah Jahnke (rechts mit Cap) und Eric Dreistomark (2. von rechts) aus Buldern durften der Sonderaudienz mit Papst Franziskus zwar nicht oben auf dem Segrato, dafür aber im vorderen Teil mit dabei sein. (Foto: Ralf Meyer)

© Ralf Meyer

Zehn von mehr als 40 Messdienergruppen, die aus dem Bistum Münster in Rom mit dabei sind, hatten in den zurückliegenden Wochen Losglück, darunter auch die Bulderner: Sie durften jeweils zwei Messdiener für die begehrten Plätze auf dem Sagrato auswählen. Die drei Begleiterinnen und Begleiter der Gruppe hatten sich etwas Kreatives ausgedacht, um die zwei Auserwählten zu bestimmen. „Wir haben uns ein Quiz mit fünf Fragen und jeweils drei Antwortmöglichkeiten ausgedacht“, berichtet Niklas Hesselmann, der die Messdiener begleitet. Wie heißt Papst Franziskus mit bürgerlichem Namen? Welcher Kirchturm ist der höchste der Welt? Und wie alt ist der Pastor? Fragen, auf die Noah Jahnke und Eric Dreistomark die meisten und schnellsten Antworten wussten. 

Gemeinsam mit den Messdiener-Duos aus den anderen Gruppen mit Losglück machten sie sich bei sengender Hitze auf den Weg, harrten in Warteschlangen aus, durchliefen mehrere Sicherheitschecks. Vorne angekommen dann die Enttäuschung: Durch einen Fehler in der Organisation waren alle Plätze schon belegt, Noah Jahnke und Eric Dreistomark ergatterten nur noch einen Platz im vorderen Bereich unten – dafür im Schatten und mit einem guten Blick nach vorne und auf den Papst. „Klar waren wir enttäuscht, das wäre ein einmaliges Erlebnis gewesen“, weiß Noah Jahnke. Trotzdem: Ein besondere Erfahrung war es allemal für die beiden Messdiener: „Papst Franziskus hat sehr sympathisch gewirkt“, findet der 17-Jährige und hat sich besonders gefreut, dass das katholische Oberhaupt sogar zwei, drei Sätze auf Deutsch gesagt hat. „Da hat man sich noch persönlicher angesprochen gefühlt.“

Die Menschen winken dem Papst zu, der im Papamobil sitzt.

50.000 Messdienerinnen und Messdiener aus 15 Ländern jubelten Papst Franziskus zu, als er in seinem Papamobil über den Petersplatz fuhr.

© Bistum Münster

Zu Beginn der Audienz war Papst Franziskus mit dem Papamobil durch die Reihen gefahren, die rund 70.000 Messdiener aus 15 Ländern jubelten ihm zu und begrüßten ihn mit „Papa Francesco“-Rufen. Mittendrin auch die anderen Messdiener aus Buldern und Hiddingsel. „Der Papst hat sehr freundlich gewirkt und man hat ihm angemerkt, dass er sich sehr gefreut hat über die ganzen Ministranten, die da waren, um mit ihm zu singen und zu beten“, sagt Sophia Schutten (16) aus Hiddingsel. 

In seiner Ansprache, die auf Deutsch übersetzt wurde, ging Papst Franziskus auf das Motto der Wallfahrt ein, „Mit Dir“, entnommen aus dem biblischen Buch Jesaja „Ich bin mir dir“ (Jes 41,10). Zum Abschluss des Abendgebets rief der Papst den Messdienern sogar einen Gruß auf Deutsch zu: „Danke, liebe jungen Freunde! Und einen guten Weg zusammen mit Jesus!“. 

Ann-Christin Ladermann

Blick auf den Petersplatz, wo Feuerwehrmänner mit Wasserfontänen Abkühlung schaffen.

Allen Messdienern, die einen Sonnenplatz hatten, verschaffte die Feuerwehr mit Wasserfontänen Abkühlung.

© Bistum Münster