Mini-Ventilatoren helfen gegen Hitze in Rom

, Kreisdekanat Recklinghausen, Kreisdekanat Steinfurt

In kaum einer Stadt gibt es so viel geballte Kultur wie in Rom. Antike Bauten stehen dicht neben barocken Kirchen, enge Gassen münden in ausladende Plätze. Wer die Stadt zum ersten Mal besucht, kann da schnell den Überblick verlieren. Die 750 Messdienerinnen und Messdiener aus dem Bistum Münster, die in diesen Tagen an der Internationalen Ministrantenwallfahrt in Rom teilnehmen, haben den Wochenbeginn dafür genutzt, einen ersten Eindruck von der Faszination der „Ewigen Stadt“ zu gewinnen. So auch die 31 Messdienerinnen und Messdiener aus Metelen, Ochtrup und Horstmar sowie die Gruppe aus der Pfarrei St. Antonius aus Recklinghausen. 

„Ich habe mir die Stadt kleiner vorgestellt, alles näher beieinander als es in Wirklichkeit ist“, gibt Marlene ihren Eindruck nach wenigen Stunden Großstadtfeeling wieder. „Rom ist wirklich riesig“, sagt die Zwölfjährige aus Metelen und ist froh über den ersten Programmpunkt am Montag, bei der sie und ihre Mitreisenden die Stadt endlich so richtig kennenlernen können. Und zwar nicht bei einer konventionellen Stadtführung, sondern, unterstützt durch ausführliche Informationen im Pilgerbuch, das die Steuerungsgruppe des Bistums Münster in den vergangenen Monaten zusammengestellt hat, größtenteils auf eigene Faust. 

An besonderen Sehenswürdigkeiten wie etwa der Spanischen Treppe, dem Pantheon und der Engelsburg stehen Helferinnen und Helfer des Bistums, ausgestattet mit leuchtend gelben Baseball-Caps, die den einzelnen Gruppen nicht nur spannende Details vermitteln können, sondern auch bei allgemeinen Fragen schnell weiterhelfen. Immer ein Thema: „Wo ist der nächste Trinkwasserbrunnen?“ 

Auch die 15-köpfige Gruppe aus der Pfarrei St. Antonius aus Recklinghausen erkundet die Stadt.

© Bistum Münster

Sarah Tammen aus dem Organisationsteam des Bistums Münster für die Wallfahrt erzählt den Messdienerinnen und Messdienern Informatives über die Villa Borghese.

© Bistum Münster

Nach dem Start an der Piazza del Popolo geht es für die Gruppe aus Metelen, Ochtrup und Horstmar hinaus zur Villa Borghese. Die großzügige Parkanlage bietet ausreichend Schatten, den die Kinder und Jugendlichen dankbar aufsuchen. Ein gutes Mittel gegen die Hitze hat Lientje gefunden: „Meine Freundin und ich haben beide einen Mini-Ventilator, den wir immer dabei haben“, zeigt die zwölfjährige Ochtruperin das kleine elektrische Gerät, das Luft ins Gesicht pustet. 

Weiter geht es zur Spanischen Treppe, einem der beliebtesten Fotomotive Roms. Viele Trink- und Verschnaufpausen baut die Gruppe ein, die Pfarrer Thomas Stapper, der die Gruppe begleitet, hier und da für zusätzliche Infos nutzt. Die Messdiener erfahren, dass die Spanische Treppe 136 Stufen hat und die Piazza di Spagna mit der Kirche Trinità die Monti oberhalb der Treppe verbindet. „Wie hoch schätzt ihr den Obelisken?“, bindet Silas aus Münster die Gruppe ein. Antworten von 10 bis 90 Meter seien bislang dabei gewesen, berichtet er. „Es sind nur 14 Meter, aber es kommt einem höher vor“, klärt er die Messdiener auf.

Am Pantheon warten Anna und Ina aus Lemwerder auf die Gruppe aus Metelen, Ochtrup und Horstmar sowie nach und nach auf die anderen Messdienergruppen aus dem Bistum Münster. Gut zu unterscheiden sind die Teilnehmenden aus den verschiedenen Bistümern an ihrer Kopfbedeckung. Einige tragen Hüte mit einem roten Band, andere mit einem weißen. Im Pilgerpaket des Bistums Münster waren blaue Baseball-Caps mit der Figur des „Supermessdieners“ darauf. Immer, wenn Gruppen mit diesen Caps auf das Pantheon zusteuern, werden sie von Ina und Anna abgefangen, die kurzweilig und mit Quizfragen die wichtigsten Eckdaten zum Pantheon vermitteln. Trotz Hitze und der immer gleichen Informationen, die sie erzählen, empfangen sie jede Gruppe mit einem herzlichen Lächeln.

Nach weiteren Stationen am Trevibrunnen, der Kirche Sant `Ignazio, der Piazza Navona und der Engelsburg sind dann aber doch alle froh, als sie den Petersdom erreicht haben und sich im nahegelegenen Wallfahrtszentrum abkühlen können. Und nur wenige Meter weiter in der Nähe der Engelsburg bekommen schließlich alle Messdienergruppen ihre Verpflegungspakete, um sich nach dem ereignisreichen Stadtrundgang stärken zu können. 

Ann-Christin Ladermann/Christian Breuer

Foto oben: Die Messdienerinnen und Messdiener aus Metelen, Horstmar und Ochtrup in der Parkanlage vor der Villa Borghese in Rom.