Messdiener aus Münster kommen Papst Franziskus ganz nahe

, Stadtdekanat Münster

Eigentlich kennen sie den Papst nur von Bildern oder aus dem Fernsehen. Aber am 30. Juli sind sie ihm ganz nah gekommen: Nur wenige Meter entfernt, auf dem sogenannten Sagrato, dem treppenartigen Vorplatz des Petersdoms in Rom, duften Lea Menke und Hannah Wellenkötter während der Papstaudienz sitzen. Die beiden Leiterinnen aus der Messdienergemeinschaft St. Margareta in Münster nehmen in diesen Tagen mit vier weiteren Messdienerleitern an der Internationalen Ministrantenwallfahrt in Rom teil. Einer der Höhepunkte der Woche war die Begegnung und das Abendgebet mit Papst Franziskus.

Zehn von mehr als 40 Messdienergruppen, die aus dem Bistum Münster in Rom mit dabei sind, hatten Losglück, darunter auch die Münsteraner: Sie durften jeweils zwei Messdiener für die begehrten Plätze auf dem Sagrato auswählen. „Die anderen aus unserer Gruppen durften bei vorherigen Ministrantenwallfahrten schon dort oben sitzen und haben uns die Plätze deshalb angeboten“, berichtet Hannah Wellenkötter. Die 17-Jährige war zwar schon einmal in Rom, den Papst hatte sie aber noch nie gesehen. „Uns hat zugegeben auch die Aussicht gereizt, dass die Plätze im Schatten sind und wir die Sicherheitskontrollen zügiger durchlaufen können“, nennt Lea Menke die Vorzüge der besonderen Plätze. 

Zwei junge Frauen machen ein Selfie, auf dem hinter ihnen viele Menschen auf dem Petersplatz zu sehen sind.

Lea Menke (links) und Hannah Wellenkötter von der Messdienergemeinschaft St. Margareta in Münster durften bei der Sonderaudienz mit Papst Franziskus ganz vorne mit dabei sein.

© privat

Nebeneinander konnten die beiden Messdienerleiterinnen zwar nicht sitzen, weil die meisten Plätze schon vergeben waren und sogar einige aus der Bistumsgruppe den Sagrato wieder verlassen mussten. „Aber das war nicht schlimm“, sagt Lea Menke. „Als die Band gespielt hat, haben sich alle von der Stimmung anstecken lassen, sich auf die Stühle gestellt und Hannah und ich haben uns zugewunken“, schildert die 22-Jährige lachend. 

Zu Beginn der Audienz fuhr Papst Franziskus mit dem Papamobil durch die Reihen. Die rund 50.000 Messdiener aus 15 Ländern jubelten ihm zu und begrüßten ihn mit „Papa Francesco“-Rufen. „Von oben konnten wir den ganzen Petersplatz überblicken, diese Dimension war schon beeindruckend“, beschreibt Hannah Wellenkötter das Gemeinschaftsgefühl der Minis, die gekommen waren, um Papst Franziskus zu begegnen, gemeinsam zu singen und zu beten. 

In seiner Ansprache, die auf Deutsch übersetzt wurde, ging Papst Franziskus auf das Motto der Wallfahrt ein, „Mit Dir“, entnommen aus dem biblischen Buch Jesaja „Ich bin mir dir“ (Jes 41,10). „Diese beiden Wörter begegnen einem hier überall, der Papst hat die Bedeutung gut erklärt“, findet Lea Menke. Zum Abschluss des Abendgebets rief der Papst den Messdienern sogar einen Gruß auf Deutsch zu: „Danke, liebe jungen Freunde! Und einen guten Weg zusammen mit Jesus!“. 

Ann-Christin Ladermann