Mit dem Rad zum Katholikentag

, Bistum Münster

Mit dem Rad zum 102. Katholikentag nach Stuttgart: 24 Pilgerinnen und Pilger haben ein ungewöhnliches Verkehrsmittel gewählt, um an dem kirchlichen Großereignis über Christi Himmelfahrt teilzunehmen. 650 Kilometer liegen vor den Radfahrern, die sie in zehn Tagen zurücklegen werden. Pünktlich am Mittwoch, 25. Mai, wollen sie über die Grenze der Landeshauptstadt Baden-Württembergs radeln. Ihre Tour starteten die Pilger am 16. Mai in Münster, wo 2018 der letzte Katholikentag stattgefunden hat. Stadtdechant Jörg Hagemann spendete den Reisesegen, anschließend ging es los.

Stadtdechant Jörg Hagemann spendete den Radpilgern den Reisesegen.

© Bistum Münster

Fast alle in der Gruppe kennen sich, viele haben schon an vorherigen Touren von „Pilgern per Rad“ teilgenommen, bei denen der Startpunkt immer die Stadt ist, in der der letzte Kirchentag stattgefunden hat. Für Willi Beckmann, der schon von Berlin nach Dortmund dabei war ebenso wie von Leipzig nach Münster, ist es vor allem die Mischung, die die Tour ausmacht: „Es gibt einen sportlichen, einen kulturellen und einen religiösen Aspekt“, sagt er. Hinzu komme ein „einzigartiges Gemeinschaftserlebnis“, das durch intensive Gespräche während der Fahrt und gemeinsame Mahlzeiten entstehe. „Wenn wir nach zehn Tagen am Zielort ankommen, liegen wir uns in den Armen“, weiß Beckmann aus Erfahrung. Der gebürtige Werner ist auch erprobt, was das Gepäck betrifft: „Man lernt auf diesen Touren, minimalistisch zu packen.“ Zwei Satteltaschen, jeweils mit sechs Kilogramm Gepäck, hat er dabei. „Das Werkzeug wiegt am meisten“, sagte er schmunzelnd. 

Hagemann verband beim Reisesegen in der Clemenskirche die beiden Leitworte des zurückliegenden Katholikentags in Münster und des bevorstehenden in Stuttgart. „Suche Frieden“ stand über dem münsterischen Großereignis von 2018. „Für uns war damals klar, dass das Motto für den Katholikentag in der Friedensstadt Münster mit Frieden zu tun haben muss, aber es hatte etwas Theoretisches“, blickte der Stadtdechant zurück. Heute, in Zeiten des Ukraine-Krieges, bekomme das Thema eine neue, zusätzliche Dimension. „Wo Friede ist, können wir das Leben miteinander teilen“, schlug er die Brücke zum Leitwort „Leben teilen“ in Stuttgart. 

Den Startschuss für die erste Etappe nach Menden gab Ansgar Hagemann, Leiter der Gruppe, der seit mehr als 20 Jahren Pilgerreisen mit dem Rad plant. „Ich hoffe und bete, dass keine Unfälle passieren, dass das Wetter einigermaßen mitspielt und dass wir Kirche in Deutschland erleben mit ihren kulturellen und spirituellen Bauten.“ Nach der Station in Menden geht es weiter an den Flüssen entlang durch das Sauerland über Siegen bis nach Limburg an der Lahn. Anschließend werden die Radfahrer den Taunus überqueren und nach Wiesbaden und den Rhein hochfahren über Mainz, Worms und Speyer. In Ludwigsburg wird die Gruppe das letzte Mal übernachten, bevor sie in Stuttgart eintreffen wird. 

Ann-Christin Ladermann

24 Pilgerinnen und Pilger haben sich mit dem Rad auf den Weg zum Katholikentag in Stuttgart gemacht.

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