An der Versammlung nahm auch Weihbischof Rolf Lohmann teil. Er sprach über den Prozess des Kulturwandels im Bistum Münster. „Was wir in der Kirche brauchen ist Austausch und Dialog auf allen Ebenen und auf Augenhöhe“, betonte er. Dabei gelte es auch, die Türen für kirchenferne Menschen zu öffnen. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir einen Wandel brauchen hin zu einer Kirche, die gerne bereit ist, die Herausforderungen der heutigen Zeit anzunehmen und Ausblicke zu schaffen auf das, was heute wichtig ist, anstatt zurück zu blicken, was vor 40 Jahren war“, erklärte der Weihbischof. Es gelte, nah bei den Menschen zu sein. Zudem betonte er: „Zu einer Gemeinde gehören alle Menschen, die dort wohnen, nicht nur die, die in den kirchlichen Registern stehen. Wir sind als Kirche für alle Menschen da, denn alle Menschen sind Geschöpfe Gottes.“
Er wünsche sich, dass in den Pfarreien die Möglichkeit genutzt wird, neue Wege auszuprobieren, insbesondere mit der Einbindung von Laien, die in den Pfarreien auch Leitungsfunktionen ausüben können. „Wenn wir in die Zukunft blicken, dann wird es allein hauptamtlich geprägt auf keinen Fall gehen. Wer an alten Strukturen festhält, wird scheitern“, sagte er in der Kreisdekanatsversammlung. Vielleicht funktioniere nicht alles, was man ausprobiert, „aber das Festhalten an alten Strukturen ist eines unserer großen Probleme.“ Man müsse sich der heutigen Kultur nicht anbiedern, aber bereit sein, im Dialog zu stehen und das Evangelium zu verkünden. In seinem ersten Jahr als Weihbischof habe er erlebt, dass es an vielen Stellen schon einen Aufbruch gebe. Lohmann: „Es ist phänomenal, was da probiert wird und was geht.“
Nach seinem Vortrag hatten die Mitglieder der Kreisdekanatsversammlung die Möglichkeit, mit dem Weihbischof zu diskutieren, wobei insbesondere die Gemeindeleitung durch Laien thematisiert wurde. „Das ist eine Herausforderung für bestehende Seelsorgeteams“, gab Lohmann zu, „aber es gibt überall auf der Welt Beispiele dafür, dass Laien leiten. Das kann dann gehen, wenn so ein Weg befürwortet und angegangen wird.“
Christian Breuer