Nayiri Arslanian aus dem Libanon kämpft gegen Menschenhandel

, Stadtdekanat Münster

Ich habe nicht von einem besseren Leben geträumt, ich habe dafür gearbeitet.” So fasst die Sozialarbeiterin Nayiri Arslanian bei einem Vortrag  vor Schülerinnen der 10. Klasse der Marienschule in Münster ihren Lebensweg zusammen. Arslanian stammt aus dem Libanon und ist im derzeitigen Weltmissionsmonat Gast des katholischen Hilfswerks Missio Aachen im Bistum Münster. Die Spenden des Weltmissionssonntags am 22. Oktober gehen unter anderem an das Projekt ”Wells of Hope”, das Arslanian mit ihrer Arbeit unterstützt.

Wenn die 39-Jährige über ein Leben in Armut im Libanon spricht, dann ist das nicht nur theoretisches Wissen. Sie stamme aus einer armen Familie, sagt sie. Daher kenne sie auch die Situation der Mädchen, mit denen sie arbeite. Allerdings sei sich ihre Familie immer darüber im Klaren gewesen, dass Bildung sehr wichtig sei. Als Feldkoordinatorin und Supervisorin für ”Thalitha Kum”, einem internationalen Netzwerk von Ordensfrauen gegen Menschenhandel, hilft sie heute Frauen und Kindern im Projekt ”Wells of Hope” sich vor Menschenhandel zu schützen. Dafür organisiert sie beispielsweise Veranstaltungen, bei denen sie auf das Problem des Menschenhandels aufmerksam macht. Dort wird Frauen und Mädchen unter anderem erklärt, wie sie sich vor Zwangsprostitution schützen können und dass sie nicht mit einem Fremden mitgehen sollen, auch wenn er ihnen Geld biete. Zudem erklärt sie Eltern, dass es nicht ok sei, wenn ihr fünf Jahre altes Kind arbeiten gehen müsse und klärt auf, wie Eltern ihre Kinder schützen können.

”Wells of Hope” biete den Menschen aber nicht nur theoretische Hilfe. Durch Unterrichtseinheiten beispielsweise in der Schokoladenproduktion oder in Maniküre werden die Frauen in die Lage versetzt, zu arbeiten und Geld für die Familien zu verdienen. ”Die Frauen werden so dabei unterstützt, ihre Würde wiederzuerlangen”, sagt die 39-Jährige. Zudem werde den Kindern durch den Verdienst oft der Schulbesuch ermöglicht.  

Die Schülerinnen der Marienschule lauschten dem Vortrag Arslanians gespannt und stellten der Referentin viele Fragen. So wollte eine Schülerin wissen, ob die Sozialarbeiterin Feinde aufgrund ihrer Arbeit hätte. Es gefalle nicht allen, was sie tue, antwortete diese. Sie gehe auf der Straße oft dazwischen, wenn Mädchen angesprochen würden. Angst habe sie dabei keine, da sie sich von Gott beschützt fühle. Auch die Schülerin Anna war vom Engagement Arslanians beeindruckt. Besonders toll fand sie, dass Arslanian nicht nur von einem besseren Leben geträumt, sondern dafür gearbeitet habe.” Das fand ich sehr inspirierend, auch für mich selbst”, sagte sie am Anschluss der Veranstaltung. Lea war besonders vom Mut der 39-Jährigen angetan.

Wer die Arbeit von Nayiri Arslanian unterstützen möchte, kann unter dem Verwendungszweck ”VCP23013” spenden auf das Spendenkonto Pax-Bank eG, IBAN DE23 3706 0193 0000 1221 22