Notfallseelsorgerinnen und –seelsorger

Erstmals in Kombination mit einem Gottesdienst in der "Arche" in Saerbeck fand jetzt das Jahresabschlusstreffen der Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger im Kreis Steinfurt statt. Dabei wurden ausscheidende Mitglieder der Notfallseelsorge verabschiedet und neue eingeführt.

Die Notfallseelsorge im Kreis Steinfurt besteht seit 15 Jahren. Evangelische und katholische Kirche tragen sie gemeinsam. Konkret werden die Notfallseelsorgerinnen und –seelsorger beim Überbringen von Todesnachrichten, der Betreuung von Menschen nach schweren Verkehrsunfällen, plötzlichem Kindstod, Suizid, Bränden und anderen Krisen sowie bei Großschadensereignissen eingesetzt. Alarmiert werden sie durch die Einsatzleitstellen und sind rund um die Uhr einsatzbereit.

Der ökumenischen Trägerschaft entsprechend, feierten der katholische Diakon Peter Siefen aus Hörstel, Koordinator für die Notfallseelsorge im Kreisdekanat Steinfurt (bischöflicher Beauftragter) und der evangelische Pfarrer Andreas Finke aus Ibbenbüren, leitender Notfallseelsorger im Kreis, den Gottesdienst gemeinsam. In diesem Rahmen verabschiedeten sie Pfarrer Jörg Zweihoff aus Ibbenbüren.

Seit 2002 hatte Zweihoff mit großem Einsatz in der Notfallseelsorge gearbeitet und unter anderem leitende Aufgaben übernommen. Dabei hatte er neben theologischem und psychologischem Wissen Erfahrungen in der Betreuung von Einsatzkräften eingebracht. Diesem Bereich wird er sich künftig verstärkt widmen.

Offiziell als Notfallseelsorger beauftragt wurden Annthrin Gregor aus Rheine; Uwe Schwertheim aus Neuenkirchen und Gerhard Kramer aus Ibbenbüren. Dabei wurde einmal mehr deutlich, dass die Notfallseelsorge im Kreis Steinfurt einen Strukturwandel durchlebt. Für viele Ehemalige, die die Altersgrenze erreicht haben, kommt wegen des Pfarrstellenabbaus kein Ersatz. Wegen der Verringerung kirchlichen Personals können sich außerdem viele Seelsorger nicht noch zusätzlich in der Notfallseelsorge engagieren. Daher werden dafür heute auch nicht im Kirchendienst stehende Menschen ausgebildet.

Im Gottesdienst wies Pfarrer Finke mit Bezug auf das Gleichnis vom guten Hirten darauf hin, dass sich die Notfallseelsorgenden ebenfalls um in Not Geratene kümmern und nicht weglaufen, wo andere weglaufen. Dabei müssten sie aber um ihre Fähigkeiten und Grenzen wissen sowie auf den eigenen physischen und psychischen Schutz achten. Gleichwohl seien sie eingebunden in die Sorge füreinander und wüssten sich getragen von der Liebe Gottes.

Bei einem Abendessen, zu dem auch Partnerinnen und Partner eingeladen waren, um deren Unterstützung zu würdigen, reflektierte die Gruppe die Arbeit des ausklingenden Jahres. 2013 hatte es Wochen mit überdurchschnittlich vielen Einsätzen ebenso gegeben wie Wochen ohne Alarmierungen. Zu zwei Dritteln hatte die Leitstelle der Polizei die Notfallseelsorgenden alarmiert, zu einem Dritten die Leitstelle der Feuerwehr / Rettung. Bis zum 31. Oktober hatte die Gruppe bereits 285 Personen betreut, darunter 42 Kinder.

Derzeit läuft ein neuer Grundkurs. Somit hoffen die Notfallseelsorgerinnen und –seelsorger, in einem Jahr weitere Mitstreiter zu bekommen.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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