Ökumenische Aktion erklärt Flüchtlingen katholisch und evangelisch

Was evangelische und katholische Christen unterscheidet, was sie aber auch eint: Das hat der Kirchentreff der evangelischen Gemeinde Visbek-Langförden jesidischen und muslimischen Flüchtlingen aus Syrien und Afrika bei einem Ausflug in ihr Gotteshaus vergangenen Samstag klar gemacht.

Rainer Rohnstock, Mitglied des Kirchentreffs, der Flüchtlingshilfe Langförden und Initiator der Aktion, erklärte in seiner Kirche rund 50 Migranten und Mitstreitern die Reformation und ihre Folgen. Mit Erfolg, wie Agnes Brockmann, eine der Patinnen der Flüchtlingshilfe, anschließend bestätigt. "Im Groben haben unsere Flüchtlinge die Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten nun verstanden. Was sie aber nicht so ganz verstanden haben, ist, warum wir uns dennoch so gut verstehen", erzählt sie mit einem Schmunzeln. Das ist angesichts der Tatsache, dass viele Flüchtlinge den Kampf zwischen Sunniten und Schiiten, das barbarische Morden der IS-Milizen von "Ungläubigen" bis vor Kurzem aus nächster Nähe mitbekommen haben, nachvollziehbar.

Von Langförden aus steuerte die Gruppe dann über den Obsthof Bergmann die Emmauskirche in Visbek an. Auf Deutsch, Englisch und mit Hilfe der arabischen Übersetzer Nabil Alobesi und Nizar Mahfoud erzählt Pastor Wilfried Scheuer dort von den Flüchtlingsströmen in Deutschland in der Nachkriegszeit. Er zeigt auch ein Bild der alten Visbeker "Flüchtlingskirche". Sie wurde 1953 dank amerikanischer Spenden errichtet und steht heute in Sudargas in Litauen.

Zum Abschluss gab es im Pfarrheim Kaffee und eine Kuchentafel, zu der auch die Flüchtlinge einen Beitrag geleistet haben, wie die syrische Familie Schecho. "Vater Aref ist morgens extra noch mit dem Fahrrad von Langförden nach Vechta gefahren, weil eine Zutat für den Kuchen fehlte", erzählt Patin Heidi Rohnstock. Der Aufwand hat sich gelohnt, denn das syrische Gebäck kommt insbesondere auch bei den Einheimischen gut an.

Text: Bischöfliche Pressestelle
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