Mit einem Pfingstgottesdienst im byzantinischen Ritus ist am 19. Mai in der Überwasserkirche in Münster die diesjährige Pfingstaktion des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis offiziell geendet. Weihbischof Dr. Stefan Zekorn aus Münster, der im Bistum Münster bischöflicher Beauftragter für die Weltkirche ist, gehörte zu den Zelebranten und hielt die Predigt.
Vorbereitet hatten den feierlichen Gottesdienst Pfarrer Stephan Sharko als Priester der Ukrainischen Gemeinden und Pfarrer Alexandru Dragos als Priester der griechisch-katholischen Gemeinden im Bistum Münster. Hauptzelebrant war Weihbischof Petro Loza aus dem ukrainischen Bistum Sokal-Zhovkva. Des Weiteren zelebrierten Renovabis-Geschäftsführer Prof. Dr. Thomas Schwartz, Generalvikar Florin Fodorut aus dem rumänischen Bistum Maramures, Andriy Vytivskyi als Pfarrer der ukrainisch-katholischen Gemeinde in Münster und Mykhailo Gutzuliak, ukrainischer Seelsorger aus Münster. Musikalisch begleitete eine Schola des Collegiums Orientale aus Eichstätt den Gottesdienst.
In seiner Predigt führte Weihbischof Zekorn die Bedeutung des Pfingstfestes aus: „An Gottes größere Möglichkeiten glauben: Darum geht es an Pfingsten, das ist der Glaube an das Wirken des Heiligen Geistes.“ Zekorn sagte weiter: „Pfingsten bedeutet, gerade in unserer Schwachheit, Angst und Unsicherheit auf die Kraft und die Möglichkeiten des Heiligen Geistes zu vertrauen.“ Wer das tue, statt nur die eigenen Probleme und Blickwinkel zu pflegen, der erfahren, „dass Schritt für Schritt Neues möglich wird.“
Im Vordergrund Pfarrer Stephan Sharko, dahinter Weihbischof Petro Loza.
Die Kirche als Gemeinschaft so vielfältiger und unterschiedlicher Menschen sei dafür ein Zeichen. Im Alltag schaue man allerdings oft auf das, was in der Kirche nicht gelinge. „Da kann schnell aus dem Blick geraten, dass es all diese Spannungen nur deshalb gibt, weil überhaupt so verschiedene Menschen sich im Glauben an Jesus Christus treffen und versuchen, das Leben aus diesem Glauben in der Kraft des Heiligen Geistes zu gestalten“, gab Zekorn zu bedenken.
Das pfingstliche „Wunder des Wir“ strahle über die Kirche hinaus, sagte der Weihbischof mit Blick auf Friedensprojekte unter anderem von Renovabis. „Wir als Einzelne können zwar nicht die Welt retten, aber wir können einen Unterschied machen“, bezog er sich auf das Leitwort der Pfingstaktion.
Zekorn lud ein, sich dem Wirken des Heiligen Geistes zu öffnen. „Das Wunder des Wir‘ ist die Erfahrung des Heiligen Geistes. Sie wird möglich, wo Christen sich in der Erwartung des Geistes Gottes und im Glauben an seine größeren Möglichkeiten zusammenfinden. Dann kann der Heilige Geist das, Wunder des Wir‘ wirken – in unseren Familien und Gemeinschaften, in der Kirche und weit darüber hinaus“, schloss Zekorn seine Predigt.
Am 5. Mai hatte Bischof Dr. Felix Genn im Sankt-Paulus-Dom die 32. Pfingstaktion von Renovabis unter dem Motto „Damit Frieden wächst. Du machst den Unterschied“ eröffnet.
Zu dieser bundesweiten Eröffnung hatten das Bistum Münster und Renovabis-Projektpartner aus der Ukraine und aus Bosnien und Herzegowina eingeladen. Sie berichteten in den Folgetagen an verschiedenen Orten von ihrem Engagement für den Frieden und der Situation in Osteuropa.