Oldenburger feiern mit Vechtaer Pater Gottesdienst in Leipzig

Nach drei Veranstaltungstagen auf dem Katholikentag, zahlreichen Podiumsdiskussionen, Großveranstaltungen und einer aufregenden Zeit in Leipzigs Innenstadt gönnten sich einige Oldenburger Pilger am Freitag, 27. Mai, eine kurze Pause abseits.

Sie nutzten die Gelegenheit zu einer Führung durch das Dominikanerkloster an der St.-Albert-Kirche im Randgebiet Leipzigs. Anschließend feierte die Gruppe mit dem Vechtaer Dominikanerpater Gregor Naumann OP einen Gottesdienst.

Der Prior des Klosters, Pater Josef kleine Bornhorst, zeigte der Gruppe das ins Kloster integrierte Gästehaus, den Speiseraum der Mönche (Refektorium), die Orte zur Entspannung (Rekreatorium) und zum Beten (Oratorium). Der Prior stammt aus dem Oldenburger Münsterland, genauer aus Dinklage. Seine Schwestern sind Teil der Oldenburger Gruppe. Zu ihm und seinen Mitbrüdern unterhält das Vechtaer Dominikanerkloster enge Beziehungen. Pater Josef ist nicht der erste, der aus dem Landkreis Vechta stammt. So engagierte sich Pater Gordian OP mit Wurzeln in Essen (Oldbg.) in DDR-Zeiten stark als katholischer Prediger.
Mit Unterbrechung hält der Dominikanerorden an diesem Standort seit rund 800 Jahren die katholische Fahne hoch. Inzwischen unterhalten die Mönche in Leipzig ein Kloster mit Gästehaus. Neun Brüder im Alter von 29 bis 85 Jahre leben hier.

Die Katholische Kirche ist in der Region in der Minderheit. Vier Prozent der Menschen gehören ihr an, 14 Prozent haben eine evangelische Konfession. Ein Taxifahrer erzählte auf der Fahrt, dass die meisten in ihrer Erziehung keine Gelegenheit bekommen hätten, an Christus zu glauben. Das bestätigte auch Pater Josef. Während des DDR-Regimes seien viele Menschen ausgetreten, um Scherereien zu vermeiden. Die heutige Generation habe keinen Bezug zur Kirche. Innerhalb des Innenstadtrings von Leipzig ist kein katholisches Kirchengebäude zu finden, das einzige in zentraler Lage ist der Neubau der Propsteikirche, St. Trinitatis, im Süden des Zentrums. Deshalb freut sich der Prior umso mehr über das lebendige Gemeindeleben an St. Albert. Ein Fünftel der rund 800 Gemeindemitglieder käme regelmäßig in den Gottesdienst, im Anschluss daran gibt es regen Austausch, man interessiere sich füreinander.

Dass Leipzig als Ort für den Katholikentag gewählt wurde, sei kein Zufall gewesen, sagte P. Gregor. Es gehe darum, der katholischen Kirche in Sachsen ein Gesicht zu geben. "Dieser Katholikentag hat einen hohen Wert", ist er sicher. Beim Weg auf den Berg solle man den großen Sprung vermeiden, stattdessen viele kleine Schritte gehen, empfahl der Hochschulseelsorger. Die Tage in Leipzig sind für ihn ein solcher kleiner Schritt. Ein Schritt des Dialogs. "Wenn wir Katholiken in Sachsen den Eindruck hinterlassen, gar nicht so unsympathisch zu sein wie vielleicht erwartet, hat der Katholikentag viel erreicht", predigte er.

Bildzeilen: Pater Josef kleine Bornhorst OP führte die Gruppe durch das Leipziger Dominikanerkloster, das Gästehaus und die Kirche an St. Albert. Pater Gregor Naumann OP feierte mit der Gruppe einen Gottesdienst und lud ein, zur Ruhe zu kommen und das auf dem Katholikentag erlebte vor Gott zu bringen.

Text: Bischöfliche Pressestelle / 28.05.16
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Fotos: Johannes Hörnemann/ Offizialat Vechta