Orientierungsjahr mit WG-Platz

, Bistum Münster

Er wollte nach dem Abitur eine neue Stadt kennenlernen, raus von zu Hause – doch noch nicht sofort mit dem Studium starten. „Da kam für mich die Möglichkeit des Orientierungsjahres gerade passend.“ Durch Kontakte aus seiner Bocholter Pfarrei St. Georg kannte Felix Schmeink das Priesterseminar Borromaeum in Münster bereits. Der Gedanke, in dem historischen Gebäude unmittelbar in Dom-Nähe wohnen und gleichzeitig ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) machen zu können, gefiel dem 18-Jährigen so gut, dass er sich frühzeitig um einen Platz in der WG bewarb. Mit Erfolg.

Felix Schmeink

Felix Schmeink lebt während seines Orientierungsjahres im Borroaeum in Münster. Der 18 Jahre alte Bocholter macht ein FSJ bei der Katholischen jungen Gemeinde (KjG).

© privat

Zum 1. September vergangenen Jahres ist Felix Schmeink zusammen mit zwei Frauen und zwei weiteren Männern in die Wohngemeinschaft gezogen. Damit begann auch sein FSJ im Büro der Katholischen junge Gemeinde (KjG), in der er unter anderem zum Schulungsteam gehört.

Die anhaltende Corona-Pandemie macht es den jungen Erwachsenen nicht leicht, Kontakte im Haus und darüber hinaus aufzubauen und zu pflegen: „Die vielen gemeinsamen Veranstaltungen beispielsweise mit den Priesteramtskandidaten fallen aktuell aus.“ Genauso wie die Reisen nach Israel und Taizé, die sonst fester Bestandteil des Orientierungsjahres sind. „Für Juli haben wir allerdings eine mehrtägige Fahrt geplant – nur eben innerhalb Deutschlands“, freut er sich schon jetzt. Im Spätsommer konnten sich die Bewohner draußen im Innenhof noch mal zusammensetzen, aber schon bald war auch mit solchen Treffen Schluss. Der Bocholter nimmt es, wie es ist. Die fünfköpfige WG – mit Gemeinschaftsküche und einem Wohnzimmer – gilt als ein Hausstand und bringt bei allen sonstigen Einschränkungen Abwechslung in den Alltag.

Abends wird oft gemeinsam gekocht – und beim anschließenden Essen gerne über Lebens- und Glaubensfragen gesprochen, manchmal auch diskutiert. Felix Schmeink, der sich im kommenden Jahr für Soziologie einschreiben möchte, findet diesen Austausch spannend und bereichernd: „Das ist noch mal anders als mit meinen Freunden zu Hause“, hat er festgestellt: „Wir haben hier alle einen ähnlichen Hintergrund, interessieren uns für religiöse und spirituelle Themen.“ Begleitet und betreut werden die jungen Erwachsenen im Orientierungsjahr von Ruth Kubina, Studienreferentin im Borromaeum. Sie kümmert sich auch um das Programm für die Mittwochnachmittage, die für Gemeinschaftsaktionen geblockt sind – sofern gerade möglich. Und Ruth Kubina hat ein offenes Ohr, sie unterstützt bei Überlegungen, wie es nach dem Jahr weitergehen kann. Eine weitere Ansprechperson ist Sarah Tammen, pastorale Mitarbeiterin im Borromaeum.

Ins Borromaeum gezogen zu sein, diese Entscheidung hat Felix Schmeink trotz aller Corona-Einschränkungen nicht bereut: „Es ist ein guter Übergang zum Selbstständigwerden“, findet der 18-Jährige. Von zu Hause ausziehen und trotzdem nicht auf sich allein gestellt zu sein – das gefällt ihm.

Wer Interesse hat, für ein Orientierungsjahr ins Borromaeum zu ziehen, kann sich zum 1. Juni um einen WG-Platz bewerben. Gleichzeitig ist eine Bewerbung um ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der FSD Bistum Münster gGmbH nötig. Mehr Informationen gibt es im Internet auf www.orientierungsjahr-muenster.de.

Gudrun Niewöhner