Ostergarten in St. Antonius eröffnet

Während sich einige Frauen mit dem ‚Stuhl des Herodes‘ beschäftigen, drapieren andere Stoffe rund um die Felsen des Grabes.

Es ist nicht zu übersehen: Die Vorbereitungen zum diesjährigen Ostergarten in der Gemeinde St. Antonius in Recklinghausen laufen auf Hochtouren. Vom 12. bis 25. März können Einzelpersonen und Gruppen in Führungen das Geschehen von Palmsonntag bis zum Ostermontag im Pfarrheim erleben.

Mehr als 200 Menschen sind daran beteiligt, dass das Angebot, das in diesem Jahr zum vierten Mal stattfindet, reibungslos funktioniert. Da gibt es beispielsweise ein handwerklich und kreativ geschicktes Team, das die Räume in der ersten Etage des Pfarrheims herrichtet. 55 Gemeindemitglieder schlüpfen in die Rolle der Erzähler und begleiten die knapp 60-minütigen Führungen. 60 Ehrenamtliche engagieren sich im angeschlossenen Café, in dem von weiteren Freiwilligen selbst gebackener Kuchen angeboten wird.

Ein fünfköpfiges Team kümmert sich um die Texte. `Wir richten uns dabei jedes Mal nach der entsprechenden Leseordnung. In diesem Jahr bildet die Passionsgeschichte nach Lukus die Grundlage für die Texte´, erzählt Pastoralreferentin Angela Bulitta. `Er erzählt sehr nüchtern, aber anschaulich die Geschehnisse der Passion. Dafür berichtet er ausführlich über den Gang nach Emmaus´, ergänzt Beate Czerwinski, die im Text-Team mitarbeitet. Bevor sich die Freiwilligen in ihrem Kostüm mit ihrer Gruppe auf den Weg machen, werden sie an drei Tagen von einer Theaterpädagogin geschult. `Denn es ist wichtig, die Texte nicht herunter zu leiern, sondern die Menschen durch seinen Vortrag mitzunehmen´, weiß Czerwinski.

Allen Aktiven ist es ein Anliegen, die Besucher des Ostergartens in das Geschehen hinein zu holen. `Es hat uns geholfen, die Räume anders aufzuteilen und zu gestalten´, berichtet Petra Gmerek-Schulte, die im Kreativteam mitarbeitet. Hinter jeder Tür stecke eine Überraschung, damit sich auch die Menschen angesprochen fühlen, die bereits in den vergangenen Jahren den Ostergarten besucht haben.

Viel Arbeit investieren die Aktiven im Vorfeld des Ostergartens. Seit Anfang Januar treffen sie sich drei Mal wöchentlich, um aus nüchternen Gruppenräumen anschauliche Stationen vom Abendmahl bis zur Auferstehung herzurichten. Von Mal zu Mal sitzen die Handgriffe besser. `Wir sind ein eingespieltes Team´, ist Gmerek-Schulte über die gute Zusammenarbeit der neun Aktiven glücklich. Denn fast alle sind seit 2010, als in der Pfarrei erstmals ein Ostergarten gestaltet wurde, dabei. Aber die Rückmeldungen würden sie für vieles entschädigen. `Es ist toll zu sehen, wie angerührt die Menschen oft sind, wenn sie durch den Ostergarten gegangen sind´, hat Czerwinski beobachtet. `Das Angebot ist eine Alternative der Glaubensweitergabe und eine Möglichkeit, auch Menschen außerhalb der Gemeinde anzusprechen´, ist sich Bulitta sicher. Das Team möchte den Menschen Impulse für die Fastenzeit mitgeben. `Es ist nicht nur eine Geschichte, die aufgeschrieben wurde, sondern hat auch mit mir zu tun. Das kommt bei den Besuchern an´, sagt sie weiter.

Gern nutzen auch Kindergärten und Grundschulen das Angebot in St. Antonius. `Die Kinder sind oft ganz ruhig und beeindruckt, wenn sie mit uns durch den Ostergarten gehen. Für sie gestalten wir eigene Führungen´, berichtet die Pastoralreferentin.

Besonders freuen sich die Organisatoren über den Rückhalt in der Gemeinde, die in dieser Zeit das Pfarrheim nicht nutzen kann. `Sie tragen es mit großem Wohlwollen mit´, freut sich Bulitta über die Akzeptanz des Angebots.

116 Führungen bieten die Organisatoren in den 13 Tagen an, an denen der Ostergarten geöff-net hat. Jede Gruppe kann maximal 15 Personen aufnehmen. `Ansonsten wird es zu eng´, erklärt Bulitta. Deshalb sei es sinnvoll, sich auch als Einzelperson anzumelden.

Der Erlös, der sich unter anderem aus dem Café, dem Verkauf von selbst gestalteten Oster-kerzen oder Postkartensets zusammensetzt, kommt Initiativen in der Region zu gute. `Im ver-gangenen Jahr konnten wir 1000 Euro an das Kinderpalliativzentrum in Datteln und ebenso viel Geld an das Projekt `RiVer – Kinder stark machen – Eltern unterstützen´ des Caritasver-bands für die Stadt Recklinghausen weitergeben´, informiert Gmerek-Schulte.

Nähere Informationen finden sich im Internet unter www.gemeinde-st-antonius.de.


Text: Pressestelle / 15.02.16
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de