Päpstlicher Orden für Josef Kückmann

, Stadtdekanat Münster

Er sei „ein wesentlicher Motor der Eine-Welt-Arbeit in der Stadt Münster“. Mit diesen Worten hat Weihbischof Dr. Stefan Zekorn das Engagement des Münsteraners Josef Kückmann zusammengefasst. Der 81-Jährige setzt sich seit Jahrzehnten im Bereich der kirchlichen Entwicklungsarbeit in Münster ein. „Dabei vergisst Josef Kückmann nie zu danken. Gott nicht und den Menschen nicht“, hob der Weihbischof hervor. „Heute möchte die Kirche Ihnen danken“: Mit dem Gregorius-Orden, einer der höchsten Auszeichnungen für Laien, würdigt Papst Franziskus den unermüdlichen Einsatz Kückmanns. Am 29. April überreichte ihm Weihbischof Zekorn im Kachelzimmer des St.-Paulus-Doms im Beisein von Familienmitgliedern, Unterstützern und Weggefährten den Orden sowie eine Urkunde.

Josef Kückmann und seine Ehefrau Doris mit Weihbischof Zekorn und der Urkunde zur Verleihung des Gregorius-Ordens

Weihbischof Dr. Stefan Zekorn überreichte Josef Kückmann den päpstlichen Gregorius-Orden und eine Urkunde, seiner Ehefrau Doris einen Blumenstrauß.

© Bistum Münster

Neun Jahre war Kückmann als Entwicklungshelfer in Indien tätig. Als „Hilfe zur Selbsthilfe“ half er mit, rund 3000 Brunnen sowie Straßen, Dämme und vieles mehr zu bauen. Nach seiner Rückkehr nach Münster engagierte er sich mehr als drei Jahrzehnte im Ökumenischen Zusammenschluss christlicher Eine-Welt-Gruppen in der Stadt, organisierte rund 20 Ausstellungen in teils prominenten Räumen wie der Bürgerhalle oder dem Foyer der Bezirksregierung und scheute nicht davor zurück, auch unbequeme Themen wie Kinderarbeit oder die Auslandsverschuldung der Dritten Welt anzupacken. 

„Ihr Glaube hat in Ihrem Leben Beine bekommen“, betonte der Weihbischof. „Ihre religiöse Überzeugung und feste Verwurzelung im christlichen Glauben hat Sie nicht ruhig sein lassen.“ Gleiches gelte auch für Kückmanns Ehefrau, die ebenfalls schon als Kind die klare Idee gehabt habe, nach Indien zu gehen. Als Josef Kückmann sie dort kennenlernte, leitete Doris Baker ein Lepra-Krankenhaus. Am Tag der Ordensverleihung feierte das Ehepaar seinen 45. Hochzeitstag. Nicht nur seine Ehefrau habe Kückmanns Engagement mitgetragen, blickte Zekorn zurück. Mit vielen habe der Münsteraner zusammengearbeitet, für alle jene solle der päpstliche Orden ebenfalls eine Auszeichnung sein. „Welcher Reichtum ist dieses ehrenamtliche Engagement für unsere Stadt und für die Eine-Welt“, betonte der Weihbischof.

Den Gedanken griff der Jubilar auf: „Stellvertretend für all diejenigen, die mich auf meinem Weg begleitet haben, die mit angepackt und mir Mut gemacht haben, nehme ich diesen Orden dankbar an.“ Bereits als Neunjähriger, erzählte Kückmann, habe er gewusst, dass er in die Mission gehen, Gott dienen und Menschen helfen möchte. „Es gibt nichts Schöneres, als zu helfen und anschließend in glückliche Augen zu blicken“, weiß der 81-Jährige mit Blick auf seine Zeit in Indien. An seine Gäste appellierte er: „Habt Mut zum Glauben, Gott geht den Weg mit dir, auch in schweren Zeiten.“

Der Gregorius-Orden wurde 1834 von Papst Gregor XVI. gestiftet und nach Papst Gregor dem Großen benannt. Er ist einer von fünf Päpstlichen Ritterorden, die vom Papst für Verdienste in Gesellschaft und Kirche in verschiedenen Klassen und Stufen verliehen werden.

Ann-Christin Ladermann