Pfarrer Winzeler wird Spiritual

, Kreisdekanat Steinfurt

Den Sommer hat Meinolf Winzeler gut genutzt, um Abstand vom Alten zu bekommen und sich auf Neues zu freuen. Der ehemalige leitende Pfarrer der Rheiner Pfarrei St. Antonius von Padua ist ab Oktober Spiritual am Gertrudenstift, einem Bildungs- und Exerzitienhaus des Bistums Münster. „Und einem der schönsten Arbeitsplätze in Rheine“, fügt Winzeler mit einem Lächeln an. Sein Büro inmitten der Bentlager Idylle hat der 67-Jährige bereits bezogen.

Pfarrer Meinolf Winzeler

Pfarrer Meinolf Winzeler ist ab Oktober neuer Spiritual im Gertrudenstift in Rheine.

© Bistum Münster

„Ich bin sehr gespannt auf meine neue Aufgabe“, sagt Winzeler. Bereits vor einigen Jahren hat er eine Ausbildung zum Supervisor und später auch noch zum geistlichen Begleiter gemacht. Geprägt hat ihn dabei besonders die Spiritualität des heiligen Ignatius von Loyola. Winzelers Wunsch: „Jeder Einzelne sollte seinen persönlichen Weg mit Gott gehen.“ Wer dabei Unterstützung sucht, kann sich an den Pfarrer wenden.

Neben der Begleitung Einzelner wird Winzeler künftig im Gertrudenstift auch Exerzitien und Besinnungstage für Gruppen anbieten. Bis Ende 2021 ist sein Terminkalender schon gut gefüllt.

Das Gertrudenstift ist unter Einhaltung des vorgeschriebenen Hygienekonzeptes inzwischen wieder geöffnet. Ab dem 7. Oktober feiert Winzeler regelmäßig mittwochs um 18 Uhr und samstags um 17.45 Uhr Gottesdienste in der Kapelle.

Neben seinem Dienst als Spiritual bleibt er weiter Caritas-Pfarrer für Rheine. Geistliche Begleitung und soziales Engagement – diese beiden Themenfelder sind für den emeritierten Pfarrer Herzenssachen: „Damit bin ich nahe an meiner Ursprungsberufung“, erklärt Winzeler.

Um nicht nur in der Theorie zu bleiben, hat er bereits nach dem Theologiestudium ein soziales Jahr eingelegt und sich um Obdachlose gekümmert: „Ich wollte vor der Priesterweihe unbedingt etwas Handfestes machen.“ Auch nach der Weihe ist es ihm immer wichtig geblieben, Bodenhaftung zu behalten. Für manches Engagement fehlte als leitender Pfarrer aber oftmals die Zeit.

Die nimmt sich Winzeler heute. Nach seinem Abschied aus St. Antonius hat er eine Wohnung in einer Caritas-Einrichtung. Auch dort lässt er sich gerne einbinden, um beispielsweise Zeit mit an Demenz erkrankten Mitbewohnern zu verbringen.

Mit dem Fahrrad ist er in zehn Minuten an seinem Schreibtisch im Gertrudenstift. Diese kurze Fahrt genießt der Pfarrer wann immer er sich auf den Weg macht. Wie viele Stunden er im Exerzitien- und Bildungshaus des Bistums verbringt, kann er selbst bestimmen: „Ich bin in meiner Stundenzahl frei und habe keinen Druck mehr.“ Ein gutes Gefühl, findet Winzeler. Und er freut sich auf die Zusammenarbeit mit Hausleiter Frank Nienhaus und seinem Team.

Gudrun Niewöhner