Über das 50-jährige Bestehen der EFL in Warendorf freuten sich zusammen mit Leiterin Petra Häder (Mitte) Winfried Kaup, Dr. Markus Wonka, Doris Kaiser und Pfarrer Peter Lenfers (von links).
© Bistum Münster„Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt sonst im Verborgenen, im geschützten Raum. Heute freuen wir uns, gemeinsam mit vielen Weggefährten zu feiern“, betonte Petra Häder. Trotz sich wandelnder Familienstrukturen, Rollenbildern oder wirtschaftlichen Situationen bewegten sich Menschen immer in Beziehungskontexten und setzten sich darum mit ihnen auseinander. „Die EFL bleibt daher weiterhin aktuell und die große Nachfrage bestätigt das“, sagte sie.
Dass die EFL nicht mehr aus der Beratungslandschaft Warendorfs wegzudenken ist, wurde in den Grußworten von Vertretern aus Kirche, Politik und Gesellschaft deutlich. „Aus kleinen Anfängen ist eine wichtige Einrichtung geworden“, gratulierte Kreisdechant Peter Lenfers zum Jubiläum. „Die EFL ist Ausdruck diakonischen Handelns und ganz praktisch Ausdruck für das, was Kirche und Gemeinde auszeichnet“, sagte er und wies besonders auf das kostenfreie und offene Angebot der EFL hin. Den Mitarbeitern dankte er für das Engagement mit und für Ratsuchende, für das Interesse am Menschen und „für manch biblischen Samariterdienst“.
Doris Kaiser, stellvertretende Bürgermeisterin, würdigte ebenfalls den Einsatz der Beraterinnen und Berater: „Sie leisten hervorragende Arbeit über die Grenzen hinaus und sehen den Menschen als solchen. Einen großen Dank dafür!“ Für die Zukunft wünschte sie dem Team nicht nur gute Gespräche, sondern vor allem „Lösungen“, denn danach suchten die Klienten der EFL.
Als einen „Rettungsanker in Problemsituationen“ bezeichnete Winfried Kaup, stellvertretender Landrat, die Warendorfer EFL. Das Bild der klassischen Partnerschaft und Familie habe sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten stark gewandelt, viele Entscheidungen müssten heute in Bezug auf das Zusammenleben getroffen werden. „Der Beratungsbedarf ist da und die EFL ist längst ein wichtiger Bestandteil im Bereich der psychosozialen Unterstützung im Kreis Warendorf“, betonte er.
Dr. Markus Wonka, Leiter der EFL im Bistum Münster, ging in seinem Festvortrag auf die Entwicklung der Ehe-, Familien- und Lebensberatung ein. Mit der Gründung 1965 in Münster und 1968 in Warendorf habe man ein Angebot schaffen wollen, mit dem möglichst niedrigschwellig alle Menschen erreicht werden können, die Rat bedürfen. „Damit war der Anspruch verbunden, dass Kirche eine offene Tür für alle Menschen in Not haben möchte“, blickte Wonka zurück. An diesem Anspruch habe sich nichts geändert, wohl aber an den Themen, sagte er und richtete den Blick besonders auf die Herausforderungen, vor denen Paare in der heutigen Zeit stehen. Der EFL-Leiter betonte, dass im Mittelpunkt der Arbeit in der EFL stets der einzelne Mensch und das einzelne Paar stehe: „Sie versuchen sich in der Beratungsstelle den eigenen Wahrheiten zu stellen und suchen nach Wegen und Lösungen. In Warendorf geschieht das bereits erfolgreich seit 50 Jahren.“
Auch die Berater warfen einen humorvollen Blick auf die Geschichte der EFL. In einem Sketch stellten sie die sich wandelnde Art der Kontaktaufnahme zur Beratungsstelle dar – vom Telefon mit Wählscheibe bis zum futuristischen Verbindung aus dem All. Musikalisch wurde der Festakt von dem Klavierkabarettisten Florian Bölker gestaltet, der Musik von Bodo Wartke interpretierte.
Ann-Christin Ladermann