Rotlicht-Seelsorge und Seemanns-Pastoral

, Bistum Münster

Rotlicht-Seelsorge, Seemanns-Pastoral und Queere Lebensberatung: Einen Blick über den Tellerrand haben in den vergangenen Tagen 15 junge Menschen aus dem Bistum Münster geworfen, die unter anderem ein theologisches Fach studieren. Vier Tage lang lernten sie kirchliche Arbeitsfelder in Hamburg kennen und gingen an verschiedenen Stationen der Frage nach, welche Relevanz der Glauben in einer internationalen und säkularen Gesellschaft hat. 
 

15 junge Menschen aus dem Bistum Münster, die ein theologisches Fach studieren, haben in Hamburg kirchliche Arbeitsfelder kennengelernt, darunter die Seemanns-Pastoral.

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Zu der Exkursion eingeladen hatte das Institut für Diakonat und Pastorale Dienste (IDP) in Kooperation mit dem Netzwerkbüro „Theologie und Beruf“ der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. „Ich finde es spannend in eine Stadt eintauchen zu können, in der Christsein und Glaube keine große Bedeutung mehr hat, wo aber Menschen an verschiedenen Stellen ihr Christsein leben und Zeugnis geben für Gemeinschaft und Zusammenhalt“, erklärt Marcel Render, Pastoralassistent aus Warendorf, seine Motivation. Vanessa Landwehr, pastorale Mitarbeiterin in der Jugendkirche Münster, findet es nicht leicht, über das Christsein zu sprechen und passende Angebote zu machen, um junge Menschen abzuholen: „Dabei ist es besonders für junge Menschen immer wichtiger, gute Gründe zu haben für das, was sie machen und woran sie glauben, und zu wissen, warum Kirche und Glauben für sie relevant sind.“

Höhepunkte der Exkursion waren ein Besuch in der Queeren Lebensberatung St. Georg, in der von Internationalität geprägten Hamburger Innenstadt-Kirche „Kleiner Michel“, der Katholischen Seemannsmission „Stella Maris“ und der Teestube Sarah auf der Reeperbahn. In letzterer gilt seit mehr als 40 Jahren das biblische Motto „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“. Eine beeindruckende Erfahrung für die Teilnehmenden aus Münster: „Hier haben Ehrenamtliche einen Ort geschaffen, wo Menschen, die gesellschaftlich eher ausgegrenzt werden, mit Kaffee und Kakao versorgt werden und Anerkennung und Wertschätzung finden“, schildert Marcel Render. 

Haltungen vermitteln, die förderlich für die Arbeit in der Pastoral sind: Das sei eines der Ziele der Exkursion, die von der Schwegmann-Stiftung im Bistum Münster finanziert wird, beschreibt Christoph Schulte, Ausbildungsreferent im IDP: „Was brauchen und was hilft den Menschen? Wo ist die größere Not und was bringt die größere Frucht? Das erfahren wir hier an den verschiedenen Stationen ganz konkret.“ Gleichzeitig sollen die Erfahrungen Neugierde wecken für pastorale Berufe wie den der Pastoralreferentin, des Pastoralreferenten.

Ann-Christin Ladermann