„Sie haben ein Auge aufs Geld“

, Bistum Münster

Um sich über die anstehenden Umbrüche des Rechnungs- und Prüfungswesens in der kirchlichen Verwaltung auszutauschen, haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Revisionsabteilungen aus 18 Bistümern getroffen – erstmals in Münster.

Drei Tage lang tauschten sie sich – erstmals in Münster – über die anstehenden Umbrüche des Rechnungs- und Prüfungswesens in der kirchlichen Verwaltung aus.

© Bistum Münster

Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp dankte den Vertretern für ihren Dienst: „Ihre Arbeit ist wichtig und sinnvoll“, betonte er, denn auch in Zukunft werde es Gesetze geben, die die kirchlichen Einrichtungen, Institutionen und Kirchengemeinden vor Herausforderungen stellen. „Sie haben ein Auge darauf, dass wir verantwortlich mit unseren Finanzen umgehen – wir alle stehen im Dienst der Bistümer“, erklärte Winterkamp. Markus Ahlers, Leiter der Abteilung Revision und Wirtschaftlichkeitsprüfung im Bischöflichen Generalvikariat in Münster, verdeutlichte: „Die kirchlichen Revisionsabteilungen, Rechnungsprüfungsämter und Rechnungshöfe sind in sehr ähnlichen Aufgabenstellungen unterwegs und mit vergleichbaren Herausforderungen konfrontiert.“ 

Drei Tage lang bildeten sich die rund 50 kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter auch Vertreter der österreichischen Diözesen, unter anderem in Sachen Risikomanagement und Prüfung interner Kontrollsysteme weiter. Neben Vorträgen von Experten beschäftigten sich die Teilnehmer in Workshops unter anderem mit dem neuen Umsatzsteuergesetz, nach dem durch eine Änderung nahezu alle Pfarreien spätestens ab 2021 umsatzsteuerpflichtig werden. Bislang waren Kirchengemeinden als Körperschaften des öffentlichen Rechts im Regelfall bis zu einem Jahresumsatz von 35.000 Euro von der Umsatzsteuerpflicht befreit. 

Ein anderer Workshop thematisierte das Vergabeverfahren im Baubereich und dessen möglichen Folgen. „Bei Prüfungen von Investitionsmaßnahmen der Kirchengemeinden stellen wir vermehrt fest, dass immer wieder wichtige und zwingend anzuwendende Regelungen missachtet werden“, erklärte Ahlers. Auch die von öffentlichen Förderern geforderten öffentlichen Ausschreibungen würden häufig nicht durchgeführt, was dazu führen könne, dass Fördersummen später zurückgefordert werden.

Selbstverständlich kam auch das Rahmenprogramm bei der Tagung nicht zu kurz: So besuchten die Vertreter der Revisionsabteilungen den Friedenssaal im Historischen Rathaus und besichtigten die Diözesanbibliothek. 

Die Revision überwacht die Haushaltsführung, das Kassen- und Rechnungswesen, die Vermögens- und Schuldenverwaltung einschließlich Treuhandvermögen und Treuhandbücher. Dazu zählt auch die sonstige wirtschaftliche Betätigung des Bischöflichen Generalvikariats, der Einrichtungen und der Kirchengemeinden im Hinblick auf Zweckmäßigkeit, Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit.

Bildunterschrift: Oberbürgermeister Markus Lewe hat Vertreterinnen und Vertreter der Revisionsabteilungen aus 18 Bistümern im Friedenssaal des münsterschen Rathauses begrüßt.

Ann-Christin Ladermann