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Sparen und Strategien entwickeln

, Bistum Münster

32,7 Millionen Euro wird das Haushaltsdefizit des Bistums Münster im nordrhein-westfälischen Teil vermutlich im Jahr 2025 betragen. Mit einem Spar- und Strategieprozess, der an die Prioritäten und Posterioritäten-Diskussion in der Diözese anknüpft, möchte das Bistum sich den damit verbundenen Herausforderungen stellen.

Bistum Münster will drohendes Haushaltsdefizit durch Einsparungen ausgleichen – Parallel startet Strategieprozess

Die drohenden Haushaltsdefizite sollen durch Einsparungen ausgeglichen werden. Experten-Gruppen sollen zeitgleich zukünftige Strategien für zentrale Handlungsfelder der katholischen Kirche im Bistum Münster entwickeln.

„Nur, wenn wir kurzfristig und in den nächsten Jahren verantwortlich handeln, haben wir noch Handlungs- und Gestaltungsspielraum. Denn in den Jahren nach 2025 wird das Haushaltsdefizit eher wachsen“, macht Generalvikar Dr. Klaus Winterkamp in einem Schreiben deutlich, das am 21. Januar an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bischöflichen Generalvikariates und des Offizialats (Kirchengericht) versandt wurde. In dem Schreiben kündigt Winterkamp konkrete Maßnahmen an, die in der vergangenen Woche auf einer Klausurtagung unter Leitung von Bischof Dr. Felix Genn beschlossen wurden.

So wird es im Bischöflichen Generalvikariat und den angeschlossenen Dienststellen einen Personalabbau und personelle Veränderungen geben. Derzeit arbeiten hier rund 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Das werden wir sozial verträglich umsetzen“, kündigt Winterkamp an. Betriebsbedingte Kündigungen werde es nicht geben. Ab sofort gelte aber eine Wiederbesetzungssperre im Generalvikariat. Frei werdende Stellen sollen in der Regel nicht wiederbesetzt werden.

Dr. Klaus Winterkamp

Generalvikar

Winterkamp erläutert zum Hintergrund des Spar- und Strategieprozesses, dass der Hauptgrund für die Verschlechterung der Einnahme-Situation in den kommenden Jahren der demografische Wandel sei.

Der Kaufkraftverlust werde nicht mehr durch höhere Einnahmen ausgeglichen werden. Ein Ausgleich des Defizites durch die Rücklagen sei kein sinnvoller Weg, denn „wenn wir das planmäßig tun, sind sie in wenigen Jahren aufgebraucht.“

Information: Das Bistum Münster ist mit rund 1,9 Millionen Katholiken (knapp 1,6 Millionen im nordrheinwestfälischen Teil) die zweitgrößte Diözese in Deutschland. Der Haushaltsplan 2020 geht für den nordrheinwestfälischen Teil von Erträgen von gut 687 Millionen Euro aus. Haupteinnahmequelle ist die Kirchensteuer, die 2020 bei rund 459 Millionen Euro liegen dürfte.

Insgesamt sind im Bischöflichen Generalvikariat sowie in den Pfarreien und Einrichtungen des Bistums in Nordrhein-Westfalen rund 22.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.