St. Anna überragt alles

, Kreisdekanat Steinfurt

Sie ist schon von weitem sichtbar. Ein echtes Wahrzeichen eben. „Die St.-Anna-Pfarrkirche überragt alles“, stellte auch Weihbischof Dr. Christoph Hegge im Gottesdienst zum 120-jährigen Kirchweihjubiläum fest, das am 29. September in Neuenkirchen gefeiert wurde. Nach fast zehn Jahren Sanierung war die festliche Messe gleichzeitig auch der Abschluss der umfangreichen Arbeiten im Innenraum des Gotteshauses.

Weihbischof Dr. Christoph Hegge in der Neuenkirchener St.-Anna-Pfarrkirche

Weihbischof Dr. Christoph Hegge feierte den Gottesdienst zum Kirchweihjubiläum in der Neuenkirchener St.-Anna-Pfarrkirche.

© Bistum Münster

In seiner Predigt ging der Weihbischof besonders auf die Patronin der Pfarrkirche ein, die Heilige Anna: „Anders als diese Kirche war Anna eine unauffällige Frau“, beschrieb Hegge die Heilige Anna, die laut Überlieferung nach 20 Jahren kinderloser Ehe Maria zur Welt brachte, die Mutter Jesu. In der religiösen Kunst werde Anna oftmals mit Maria und dem kleinen Jesus auf dem Schoß dargestellt: „Dadurch werden familiäre Nähe und Vertrautheit ausgedrückt“, betonte der Weihbischof. Und er zog den Kreis weiter: „Wir alle sind die Familie Jesu“, wandte sich Hegge an die Gläubigen: „Wir sind als lebendige Steine die Wohnung Gottes unter den Menschen.“ Dies sei eine große Aufgabe, gestand der Weihbischof. Doch als Christ sei niemand alleine: „Gott ist unter uns.“

Der Weihbischof forderte die Neuenkirchener auf, sich Anna und Maria zum Vorbild zu nehmen: „Seien wir keine Getriebenen des Alltags. Setzen wir Prioritäten – und sprechen ein klares Ja zur Familie, zu den Kindern und Jugendlichen, den Kranken und Sterbenden.“

Die Bedeutung der St.-Anna-Kirche für die Gemeinde Neuenkirchen hoben anschließend Bürgermeister Franz Möllering sowie der Vorsitzende des Pfarreirates, Daniel Feiting, und der stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende, Heinz-Jürgen Schenk, hervor: „St. Anna ist Heimat“, fasste Feiting das Gefühl der meisten Anwesenden in wenigen Worten zusammen.

Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Pfarrer Markus Thoms neben dem Weihbischof auch Priester und Ordensleute willkommen geheißen, die gebürtig aus Neuenkirchen stammen oder in früheren Jahren in der Gemeinde Dienst getan haben.

Thoms blickte auch kurz auf die 120-jährige Geschichte der Pfarrkirche, die unter Pfarrer Bernhard Bette von 1896 bis 1899 nach den Plänen des münsterischen Architekten Wilhelm Rincklage gebaut und am 27. September 1899 von Münsters damaligem Bischof Hermann Dingelstadt eingeweiht worden war: „St. Anna hat in den zurückliegenden Jahrzehnten eine wechselvolle Geschichte mit vielen Veränderungen erlebt“, so Thoms. Dankbar für das Gewesene schaue die Gemeinde nach vorne und werde sich auch künftig neuen Herausforderungen stellen.

Unter dem Thema „Der Kirche ein Gesicht geben“ hat die Gemeinde eine Ausstellung zur Bau- und Kirchengeschichte zusammengestellt, die am 29. September ebenfalls eröffnet wurde. 

Texte und historische Fotos erzählen dabei von Menschen, die sich maßgeblich für die Gestaltung des Kirchengebäudes eingesetzt haben.   

Gudrun Niewöhner