Trainingslager für künftige Könige

, Kreisdekanat Steinfurt

Kleine Könige im Trainingslager: Um sich auf ihre Mission als Sternsinger vorzubereiten, haben sich am Wochenende rund 50 Mädchen und Jungen aus der Emsdettener Pfarrei St. Pankratius an zwei Nachmittagen im Pfarrheim getroffen. Melina Weßendorf, Jackie Aßhoff, Isa Herzberg und Theresa Jürgen, vier sogenannte Sternfahrerinnen, schulten den Nachwuchs im Auftrag des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) sowie der Abteilung Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Bistum Münster.

Mit Spielen bereiteten sich die Emsdettener Sternsinger auf ihren Einsatz vor.

Mit Spielen und einem Film bereiteten sich die Emsdettener Sternsinger auf ihren Einsatz vor.

© Bistum Münster

Einige der Kinder outen sich gleich zu Beginn als Majestäten mit Erfahrung, andere wollen rund um den Dreikönigstag das erste Mal mit der Krone auf dem Kopf durch die Straßen der Stadt ziehen und den Emsdettenern den Segen für das neue Jahr bringen. So wie Henri. Der Achtjährige war zwar noch nie dabei, kennt sich dank seiner beiden großen Schwestern allerdings schon ein bisschen aus: „Wir sammeln für die Kinder in Indien.“ Kaplan Bernd Egger und die Sternfahrer stimmen nickend zu.

2018 steht die Aktion des Kindermissionswerkes unter dem Motto „Gemeinsam gegen Kinderarbeit in Indien – und weltweit“. Um mehr darüber zu erfahren, sollen die Mädchen und Jungen nach einem Kennenlernspiel in zwei Gruppen alles aufschreiben, was sie über Kinder-arbeit bereits wissen. Danach gibt es einen Film mit Moderator Willi Weitzel, bekannt aus der Fernsehserie „Willi will‘s wissen“. Seit 2013 reist der Reporter für die Sternsinger in das Land, das jeweils beispielhaft für die Dreikönigs-Aktion steht. Die Emsdettener Majestäten lernen so gleichaltrige Kinder in Indien kennen. Doch statt zur Schule zu gehen, müssen diese mit dem Verschmelzen von Glasarmreifen oder dem Knüpfen von Teppichen zum Unterhalt der Familien beitragen.

Gebannt verfolgen die künftigen Sternsinger die Bilder - und sind geschockt, dass die Kinder in Indien von morgens fünf bis abends acht Uhr arbeiten müssen. Aber sie lernen auch ein Projekt kennen, in dem sich Dilip Sevarthi als Partner der Sternsinger-Aktion für die Rechte arbeitender Kinder stark macht.

Knapp 30 Minuten dauert der Film, danach geht es mit einem Quiz weiter. Anschließend sollen die künftigen Kaspare, Melchiore und Balthasare  zusammenfassen, was Kinderarbeit ausmacht: „Wir wollen zum Schluss sicher sein, dass alle verstanden haben, wofür sie von Haus zu Haus gehen und um Spenden bitten“, sagt Jackie Aßhoff. Diese kommen übrigens nicht nur dem Projekt in Indien zugute, sondern werden zwischen den 2500 Projekten, die das Kindermissionswerk unterstützt, aufgeteilt.

Bevor sich in Emsdetten mehr als 100 Sternsinger Anfang Januar auf den Weg machen, stehen noch weitere Vorbereitungen an: Dazu gehört das Basteln der Kronen. Denn schließlich wol-len Henri und seine Freunde würdevoll durch die Straßen ziehen – und die frohe Botschaft von der Geburt Jesu Christi verkünden. 

Am 5. und 6. Januar sind die Sternsinger in St. Pankratius unterwegs. Der zentrale Aussendungsgottesdienst findet am Freitag, 5. Januar, um 14 Uhr in der Pfarrkirche statt. Im Ge-meindeteil Heilig-Geist kommen die Könige zwischen dem 2. und 7. Januar, in Hembergen am 6. Januar und in Ahlintel am 7. Januar nach der Messe um 9.30 Uhr.

Bereits am Montag, 8. Januar, gibt es um 17.30 Uhr im Cinetech-Kino ein Dankeschön für die Emsdettener Sternsinger. Es werden zwei Filme zur Auswahl angeboten.

Gudrun Niewöhner