Un_GLAUB_lich

, Kreisdekanat Borken

Es tue den Menschen gut, sich gemeinsam mit dem Thema auseinanderzusetzen, weiß Pfarrer Thorsten Schmölzing. Diese Erfahrung hat die Arbeitsgruppe in Rhede motiviert, ein Kunstprojekt zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs in Rhede zu starten. Der Titel: „un_GLAUB_lich“. Die daraus entstandenen zwölf Exponate der Künstlerin Christa Maria Kirch sind vom 11. bis zum 26. September verteilt in der Stadt zu sehen. Die Ausstellung ist eine Initiative der Pfarrei St. Gudula und der Gruppe „Selbsthilfe Rhede“.

Kreuz

Eine Ausstellung soll helfen, den sexuellen Missbrauch an Kindern in Rhede aufzuarbeiten.

© Bistum Münster

Die zwölf großformatigen Werke thematisieren mit Schrift- und Bildimpulsen unterschiedliche Aspekte des sexuellen Kindesmissbrauchs durch Priester. Entstanden ist das Kunstprojekt vor dem Hintergrund des sexuellen Missbrauchs durch einen Priester in den 1970er Jahren, der in der Gemeinde „Zur Heiligen Familie“ im Einsatz war und der beim Bistum als verurteilter Missbrauchstäter bekannt war. „Wir wollen uns gemeinsam der Aufarbeitung stellen“, betont Schmölzing und ergänzt: „Das ganze ist ein offener Prozess. Niemand weiß, was am Ende das Ergebnis ist.“ Die Exponate böten Anlass, sich dem zu nähern, was sexueller Kindesmissbrauch durch Priester bewirken könne, fügt der Pfarrer zudem an: „Sie regen dazu an, Gedanken über die Aufarbeitung solcher Verbrechen auszutauschen und gemeinsam mit anderen zu begreifen, was unglaublich ist: Dass Priester Kinder missbraucht haben und dass dies in der Kirche verschwiegen wurde.“ Bewusst sei für die Ausstellung der öffentliche Raum gewählt worden.

Eröffnet wird die Ausstellung am Samstag, 11. September, um 11 Uhr am Kinderbrunnen hinter der St.-Gudula-Kirche. Interessierte sind dazu eingeladen.

Auf Wunsch sind auch Führungen möglich. An folgenden Terminen stehen Mitglieder der Selbsthilfe Rhede und Vertreter der Pfarrei St. Gudula zum Gespräch bereit. Darüber hinaus können sichGruppen mit 10 bis 15 Personen auch zu einer Führung durch die Ausstellung anmelden. Termine können über das Pfarrbüro St. Gudula unter Telefon 02872/4028 oder per Mail an kontakt[at]st-gudula.de vereinbart werden. Am Sonntag, 26. September, um 11.30 Uhr wird die Ausstellung mit einer Abschlussveranstaltung am Kinderbrunnen beendet.

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Pfarrei St. Gudula unter www.st-gudula.de.

Gudrun Niewöhner