Vier katholische Kitas haben Qualitätsmanagementprozess abgeschlossen

Vor den vier Leiterinnen der katholischen Kindertagesstätten Maria Frieden, St. Johannes, St. Christophorus und St. Sophia in Werne liegen dicke Ordner.

Sie spiegeln das Ergebnis einer Arbeit der vergangenen zwei Jahre wider. Denn die vier Einrichtungen haben sich am Qualitätsmanagementprojekt "QualiCa4" in katholischen Einrichtungen im Bistum Münster beteiligt und ihren Prozess nun abgeschlossen. Gemeinsam mit Einrichtungen aus Dinslaken, Duisburg und Rees haben sie an dem Fortbildungsangebot des Caritasverbands für die Diözese Münster teilgenommen.

"Nach der ersten Veranstaltung vor zwei Jahren hatten wir das Gefühl, dass wir den Gipfel des Berges, der sich vor uns auftat, nicht erreichen werden. Aber wir waren auch gespannt, was uns erwartet", berichtet Anja Niehues, Leiterin der Kita St. Christophorus. "Wir haben Probebücher aus anderen Projekten gesehen und gestaunt, was auf uns zukommt", fügt Beate Bunse hinzu. Sie leitet die Kindertageseinrichtung Maria Frieden.

Sieben so genannte Kernprozesse galt es für jede Einrichtung zu bearbeiten. Dazu gehören Elterngespräche, Aufnahmebedingungen, Beschwerdemanagement, Beobachtung von Kindern, pädagogisches Planen und Handeln, Einarbeitung neuer Mitarbeiter und Zusammenarbeit mit dem Träger. "Mit den unterschiedlichen Themen haben wir uns im Team auseinandergesetzt", erläutert Niehues. Gemeinsam mit den Erzieherinnen entwickelten die Leiterinnen beispielsweise ein einheitliches Vorgehen bei Elterngesprächen. "Wir haben Standards in unseren Handbüchern festgelegt, damit die Gespräche nicht willkürlich geführt werden. Das Vorgehen ist nun festgeschrieben und verbindlich für alle", führt Felicitas Höltmann, Leiterin der St.-Johannes-Kindertagesstätte, aus.

Damit existieren nun auch für den Träger, die katholische Pfarrei St. Christophorus, verbindliche Standards. "Das hilft uns als Arbeitgeber und gibt uns Sicherheit", sagt Renate Ostrop, die als Kirchenvorstandsmitglied und Qualitätsmanagement-Beauftragte den Prozess begleitet hat. Auch ein gemeinsamer Workshop mit dem Kirchenvorstand war ein Teil des Prozesses.

"Die Ergebnisse für die vier Einrichtungen sind ähnlich, aber nie gleich. Denn jede Kita hat ihre eigene Konzeption und ihr eigenes Profil. Beides fließt in das Ergebnis ein", sagt Martina Stolte, die die Kita St. Sophia leitet. Der Qualitätsmanagementprozess sei eine Chance gewesen, einzelne Aspekte der Arbeit genau unter die Lupe zu nehmen und die Arbeit zu reflektieren. "Das hat auch frischen Wind in die Teams gebracht, ohne die wir diesen Weg nicht hätten gehen können", würdigt Niehues die Zusammenarbeit. Zudem sei das Ergebnis auch eine Wertschätzung der bisherigen Arbeit, denn "so viel anders haben wir es vorher nicht gemacht. Aber durch das Qualitätsmanagement zeigt sich jetzt, dass wir fundiert pädagogisch arbeiten und dieses auch so wahrgenommen wird", betont Höltmann.

Insgesamt haben alle Beteiligten den Prozess mit viel persönlichem Engagement durchgeführt. Die vier Leiterinnen sind sich einig: Viel Arbeit ist es gewesen, aber alle Beteiligten von den Kindern, über die Eltern, die Mitarbeiter bis hin zu den Trägern profitieren von dem Aufwand in den vergangenen zwei Jahren. Fachlich und menschlich gut begleitet fühlten sie sich dabei auch durch die Referenten Thomas Beer und Reinhard Lange vom Caritasverband. Nun übergeben sie bei der Abschlussfeier am Donnerstag, 16. März, in der Heimvolkshochschule Gottfried Könzgen in Haltern jeweils ein Handbuch pro Einrichtung an ihren Träger. "Das zweite Exemplar bleibt in unseren Einrichtungen. Es hat für ein Jahr Bestand, aber wir werden laufend daran weiterarbeiten", sagt Bunse.

Bildunterzeile: Zwei Jahre Arbeit liegen hinter den Leiterinnen der Kindertageseinrichtungen: (von links) Felicitas Höltmann (St. Johannes), Martina Stolte (St. Sophia), Renate Ostrop (Kirchenvorstand, QM-Beauftragte St. Christophorus), Anja Niehues (St. Christophorus) und Beate Bunse (Maria Frieden).

Text: Bischöfliche Pressestelle / 15.03.17
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Foto: Michaela Kiepe/Bischöfliche Pressestelle