Magdalena Trifunovic ist der Beruf nicht fremd. Ihr Vater, der aus Kroatien stammt, ist ebenfalls Pastoralreferent – in der kroatischen Gemeinde in Münster. „Ich habe den Beruf schon in meiner Kindheit kennengelernt, trotzdem kam er für mich persönlich lange Zeit nicht in Frage“, blickt die gebürtige Münsteranerin zurück. Nach dem Schulabschluss machte sie zunächst eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin und arbeitete zehn Jahre in einer Praxis in Münster. „Ich habe mehrere Fortbildungen gemacht und mich weiter qualifiziert, weil ich schon damals teilweise unzufrieden und auf der Suche war“, erinnert sich Magdalena Trifunovic. Während der Elternzeit ihrer beiden Kinder engagierte sie sich mehr und mehr ehrenamtlich in ihrer Pfarrei, bereitete Kindergottesdienste vor und betreute als Familienpatin eine tamilische Familie. In dieser Zeit traf sie eine Entscheidung: „Ich möchte nicht mehr zurück in meinen alten Beruf.“
Magdalena Trifunovics Wunsch, im kirchlichen Bereich zu arbeiten und ihren Glauben auch beruflich leben, wuchs. 2016 bewarb sie sich für die praxisbegleitende Ausbildung zur Pastoralreferentin. „Eine Entscheidung, die nur mit dem Rückhalt durch meine Familie möglich war“, betont die Mutter eines mittlerweile achtjährigen Sohnes und einer sechsjährigen Tochter. Im Fernstudium an der Domschule Würzburg studierte Magdalena Trifunovic Theologie, in der Pfarrei St. Liudger sammelte sie praktische Erfahrungen im vielfältigen Gemeindeleben. Sie führte Mini-Gottesdienste durch, begleitete Kinder und Jugendliche bei der Vorbereitung auf die Erstkommunion und Firmung, feierte Schulgottesdienste und brachte Kranken die Kommunion. Ein Herzensprojekt von ihr: Wanderexerzitien für Frauen, die sie im Rahmen eines Ausbildungsprojektes zum ersten Mal vor drei Jahren angeboten hat und in wenigen Wochen bereits zum dritten Mal durchführen wird.
Künftig wird Magdalena Trifunovic Ansprechpartnerin für den Kirchort in Albachten sein und zusätzlich Beerdigungsdienste in der Pfarrei übernehmen. In letzterem sieht die 35-Jährige eine Herausforderung, aber auch eine Chance: „Wir kommen dabei immer wieder auch mit Personen in Kontakt, die nicht so viel Berührung mit der Kirche haben, dürfen ihnen in diesen Momenten aber Trost spenden und sie begleiten.“ Die Pastoralreferentin schätzt die Vielfalt an ihrem Beruf: „Wir dürfen in den verschiedensten Lebenslagen für die Menschen da sein – in belastenden genauso wie in freudigen Situationen.“
Magdalena Trifunovic möchte sich mit ihnen gemeinsam auf die Suche nach Gott machen – und dabei gerne auch kreativ werden. „Es ist wichtig, dass wir nicht nur die Tradition bewahren, sondern auch Neues wagen, das haben die Monate der Corona-Pandemie deutlich gezeigt“, sagt sie. Es gelte zu schauen, was der Mensch wirklich braucht. „Und dann möchte ich Zeugnis ablegen und das, was mich an meinem Glauben begeistert, weitergeben.“
Weitere Informationen zu den Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten, die am 27. September beauftragt werden, gibt es auf www.beauftragung2020.de im Internet.
Ann-Christin Ladermann