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Weihbischof Geerlings weihte den neuen Altar in St. Laurentius Senden

, Kreisdekanat Recklinghausen

Elf Monate haben die Gläubigen der Pfarrei St. Laurentius in Senden auf ihre Kirche verzichten müssen. Dafür erstrahlt sie nun in neuem Glanz. In einem festlichen Gottesdienst am ersten Adventssonntag (3. Dezember) weihte der emeritierte Regionalbischof Dieter Geerlings den neuen Altar und feierte mit der Gemeinde die Wiedereröffnung ihrer Kirche.

In seiner Predigt nahm Geerlings das Warten als existentielle Thema des Advents in den Blick. „Es wird alle Jahre wieder Zeit, sich die eigene Lebenszeit als Wartezeit, als Zeit der Aufmerksamkeit bewusst zu machen. Wir warten auf das Gute und dass es langsam doch wachse“, sagte er. Der Glaube an den einen Gott trage die Hoffnung in sich, dass jederzeit unter den Menschen ein neuer Anfang möglich sei. Dafür stehe der Altar, „Symbol für den, der ist, der war und der kommen wird und mit dem wir alles verbinden“. Jesus spreche von einer Welt, in der es gut werde. „Diese Welt können wir nicht herbeiführen. Wir können sie vielleicht hier und da darstellen, aber wir können sie nicht herstellen. Diese Welt schafft Jesus“, betonte Geerlings. Der Altar stelle eine Verbindung zwischen Himmel und Erde dar, sei symbolisch der Ort, an dem sich Gott und Menschen begegnen. Deshalb sei er mehr als ein Gebrauchsgegenstand für die Feier der heiligen Eucharistie. Er sei ein Zeichen dafür, „dass Jesus uns seine Gegenwart im Leben schenkt, dass wir hier schon eine Ahnung davon haben, wie das denn ist, wenn alles gut ist“. Der Altar lade dazu ein, sich wie Jesus Christus an andere zu verschenken.

Die Botschaft, dass Gott den Menschen in ihrem Leben nahegekommen sei, könne auch mit Händen verkündet werden. „Dafür steht die Reliquie aus der Hand der seligen Schwester Maria Euthymia, die in den Altar eingefügt wird mit den bisherigen Reliquien des heiligen Apostels Jakobus und einem Märtyrer der Clemenskatakomben in Rom“, erläuterte der Weihbischof. Die Hand sei wohl eines der ausdruckstärksten Symbole für das Leben der seligen Ordensfrau. Sie habe den Menschen mit ihren Händen gedient. „Wenn wir am Altar in dieser Symbolik auf ihr Leben schauen und darin die Verkündigung des Evangeliums sehen, kann uns auch eine neue Achtung und Aufmerksamkeit für die Menschen geschenkt werden, die heute präsent sind für andere, für uns selbst mit ihren Händen, mit ihrer Hände Arbeit“, sagte Geerlings. Er wünsche der Gemeinde, dass die adventliche, die österliche Botschaft weiterhin ihre prägende Kraft entfalten könne. Es komme darauf an, dass diese Botschaft, die verwandeln möchte, die Wirklichkeit ganz und gar durchforme. „Der Altar ist Symbol für die Innovationsoffensive Gottes für uns Menschen“, hielt Geerlings fest und dankte den Gläubigen, dass sie sich auf diesen Prozess eingelassen hätten.

Weihbischof em. Geerlings

Weihbischof em. Dieter Geerlings

Im Anschluss an die Predigt besprengte Geerlings zunächst den Altar mit Weihwasser und salbte ihn anschließend mit Chrisam. Auf die fünf Kreuze, die an die Wundmale Christi, sein Leiden und seine Auferstehung erinnern, stellte er Schalen mit Weihrauch, die er unter anderem gemeinsam mit Pfarrer Klemens Schneider mit dem Licht der Osterkerze entzündete. Im Anschluss an die Altarweihe feierte der Weihbischof mit der Gemeinde die Eucharistie.

Am Ende des Gottesdienstes dankte Schneider allen Menschen, die den Umbau mitgetragen haben. Einen besonderen Dank sprach er der evangelischen Gemeinde in Senden aus. „Nach elf Monaten gebe ich Ihnen den Schlüssel für Ihr Gemeindehaus zurück, in dem wir unsere Vorabendgottesdienste feiern konnten. Vielen Dank für die Gastfreundschaft und Großherzigkeit“, richtete er das Wort an den Vertreter der Gemeinde, Heinz Hermann Haar. Er habe den Eindruck, dass diese Unterstützung die Ökumene in Senden noch weiter vorangetrieben habe.

Natürlich ließen es sich die Gemeindemitglieder nicht nehmen, nach dem Gottesdienst, der musikalisch von fünf Chören, dem evangelischen Posaunenchor Senden sowie zahlreichen weiteren Musikern gestaltet worden war, sich den Altar aus der Nähe anzuschauen.