In seiner Predigt nahm Geerlings das Warten als existentielle Thema des Advents in den Blick. „Es wird alle Jahre wieder Zeit, sich die eigene Lebenszeit als Wartezeit, als Zeit der Aufmerksamkeit bewusst zu machen. Wir warten auf das Gute und dass es langsam doch wachse“, sagte er. Der Glaube an den einen Gott trage die Hoffnung in sich, dass jederzeit unter den Menschen ein neuer Anfang möglich sei. Dafür stehe der Altar, „Symbol für den, der ist, der war und der kommen wird und mit dem wir alles verbinden“. Jesus spreche von einer Welt, in der es gut werde. „Diese Welt können wir nicht herbeiführen. Wir können sie vielleicht hier und da darstellen, aber wir können sie nicht herstellen. Diese Welt schafft Jesus“, betonte Geerlings. Der Altar stelle eine Verbindung zwischen Himmel und Erde dar, sei symbolisch der Ort, an dem sich Gott und Menschen begegnen. Deshalb sei er mehr als ein Gebrauchsgegenstand für die Feier der heiligen Eucharistie. Er sei ein Zeichen dafür, „dass Jesus uns seine Gegenwart im Leben schenkt, dass wir hier schon eine Ahnung davon haben, wie das denn ist, wenn alles gut ist“. Der Altar lade dazu ein, sich wie Jesus Christus an andere zu verschenken.
Die Botschaft, dass Gott den Menschen in ihrem Leben nahegekommen sei, könne auch mit Händen verkündet werden. „Dafür steht die Reliquie aus der Hand der seligen Schwester Maria Euthymia, die in den Altar eingefügt wird mit den bisherigen Reliquien des heiligen Apostels Jakobus und einem Märtyrer der Clemenskatakomben in Rom“, erläuterte der Weihbischof. Die Hand sei wohl eines der ausdruckstärksten Symbole für das Leben der seligen Ordensfrau. Sie habe den Menschen mit ihren Händen gedient. „Wenn wir am Altar in dieser Symbolik auf ihr Leben schauen und darin die Verkündigung des Evangeliums sehen, kann uns auch eine neue Achtung und Aufmerksamkeit für die Menschen geschenkt werden, die heute präsent sind für andere, für uns selbst mit ihren Händen, mit ihrer Hände Arbeit“, sagte Geerlings. Er wünsche der Gemeinde, dass die adventliche, die österliche Botschaft weiterhin ihre prägende Kraft entfalten könne. Es komme darauf an, dass diese Botschaft, die verwandeln möchte, die Wirklichkeit ganz und gar durchforme. „Der Altar ist Symbol für die Innovationsoffensive Gottes für uns Menschen“, hielt Geerlings fest und dankte den Gläubigen, dass sie sich auf diesen Prozess eingelassen hätten.