Weltjugendtagspilger aus Havixbeck in der Hauptstadt Portugals angekommen

, Bistum Münster, Kreisdekanat Coesfeld

Ein schwerer Koffer, ein vollgestopfter Rucksack, der Schlafsack oben drauf festgezurrt, der Pilgerhut auf dem Kopf. Pia Farber, Lenn Fehmer, Lea Kleine-Vornholt, Sarah Lülf, Stefan Mühlenbeck und Johanna und Maximilian Pape aus Havixbeck haben ordentlich zu schleppen, als sie ihr Quartier in Lissabon beziehen. Fünf Tage haben sie bereits während der „Tage der Begegnung“ in Vila Fereiros im Norden des Landes verbracht, wo sie in Gastfamilien gewohnt haben. Nun erreichen sie die portugiesische Hauptstadt, wo der zentrale Weltjugendtag bis Sonntag, 6. August, stattfindet.

An ihrer Fahne, die über dem Schlafquartier aufgehängt wird, sind die Messdiener aus Havixbeck gut zu erkennen: (von links) Lea Kleine-Vornholt, Lenn Fehmer, Pia Farber, Maximilian Pape, Stefan Mühlenbeck, Sarah Lülf und Johanna Pape.

© Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

„Etwas müde von der Busfahrt, aber sonst alles super“ – ziehen die Havixbecker ein erstes Zwischenfazit und nehmen ihre Pilgerpässe und Metrokarten von Gruppenleiter Lenn Fehmer in Empfang. Unverhofft gibt es eine kurze Verschnaufpause: Die Grundschule im Stadtteil Telheiras, in der die Gruppe aus dem Bistum Münster ihr Quartier für die kommenden Tage beziehen darf, ist noch verschlossen. Mit einem Eis lassen sich die Wartezeit und die portugiesische Mittagshitze am besten ertragen, beschließen sie.

Dass die jungen Pilgerinnen und Pilger schon fünf erlebnisreiche, aber auch anstrengende Tage hinter sich haben, lässt sich beim Blick in die Gesichter erahnen. „Es war eine unvergessliche Zeit, besonders mit unseren Gastfamilien“, schwärmt Johanna Pape. „Dass wir als Fremde so herzlich empfangen und umsorgt werden, damit haben wir nicht gerechnet“, pflichtet ihr Lea Kleine-Vornholt bei. Und das, obwohl die Stimmung in der Gruppe wegen nicht angekommener Koffer und erster Krankheitsfälle durchaus hätte anders sein können. „Die Gastfreundschaft und die Gemeinschaft haben alles wieder ausgeglichen“, sagt Lenn Fehmer.

Das Warten hat ein Ende, es kommt Bewegung in die Gruppe: Die Volunteers, also die freiwilligen Helfer, erklären auf Englisch, was es über die Unterkunft zu wissen gibt. Die Havixbecker haben einige Fragen: „Wie viele Duschen gibt es für alle Personen?", „Können wir als Gruppen zusammenbleiben?" Geduldig beantwortet die Quartiersverantwortliche die Fragen der Jugendlichen, die zufrieden nicken. Mit vielen Leuten in einem Raum zu schlafen, sind sie gewohnt. „Bei unseren Messdienerleiterwochen-enden sieht es ganz ähnlich aus“, erklärt Pia Farber.

Und dann heißt es Rucksäcke schultern, Koffer in die Hand nehmen und ab in die Turnhalle. Das Schild „Emmaus-Reisen“, der Name des Reiseveranstalters, weist ihnen den Weg. Jubel bricht aus, als sie sehen, dass sie alle sieben nebeneinander an der Hallenwand vor einem großen Spiegel ihre Luftmatratzen ausrollen können. „Wow, hier gibt’s ja richtig Zeit und Gelegenheit für ‚Me-Time‘“, sagt Sarah Lülf lachend mit Blick auf die Spiegelwand.

Das Quartier in der Turnhalle einer Grundschule.

Die Luftmatratzen werden aufgepumpt, die Schlafsäcke aufgerollt, die Kissen ausgepackt – das Quartier für den Weltjugendtag in der Turnhalle einer Grundschule eingerichtet.

© Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

Dann beginnt das Aufpumpen der Matratzen mit Mund, Hand und Fuß, die Schlafsäcke werden ausgerollt, die Kissen ausgepackt. Lenn Fehmer legt auch die Ohropax schon bereit: „Die werde ich bestimmt brauchen“, sagt er und blickt sich in der Turnhalle um, in der rund 70 Jugendliche ihr Nachtlager aufschlagen. Eine Wäscheleine wird quer durch die Halle gespannt, Mehrfach-stecker aneinander gesteckt. „Mal sehen, wann die erste Sicherung rausfliegt“, ist Stefan Mühlenbeck noch skeptisch.

Suchend blickt sich Sarah Lülf um – eine Sache fehlt noch. An der Sprossenwand hinter ihrem Schlafplatz bleibt ihr Blick hängen. „Das wäre ein guter Platz“, sagt sie und packt die große, extra für den Weltjugendtag bedruckte Fahne mit dem Logo der Messdienergemeinschaft Havixbeck und Hohenholte aus. Als das „Revier markiert“ ist, schauen sich die sieben Münsterländer zufrieden an: „Jetzt kann es losgehen.“

Ann-Christin Ladermann