Zuhören, helfen, da sein

, Bistum Münster

„Es geht darum, den Menschen zuzuhören, auf ihre Nöte zu antworten und für sie da zu sein.“ Das sagt die Ordensfrau Schwester Anita Martis von den Schwestern von Bethanien. Sie kümmert sich in Nouakchott in Mauretanien um Migranten und Flüchtlinge. Am 16. Dezember berichtete sie Münsters Bischof Dr. Felix Genn und Weihbischof Dr. Stefan Zekorn von ihrer Arbeit.

Die Gäste aus Münster besuchten den katholischen Kindergarten von Nouakchott, in dem 230 Mädchen und Jungen zwischen zweieinhalb und sechs Jahren betreut werden.

© Bistum Münster

Schwester Anita Martis im Migranten-Service in Mauretanien

Schwester Anita Martis von den Schwestern von Bethanien kümmert sich in Nouakchott in Mauretanien um Migranten und Flüchtlinge.

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Rund 1.200 Menschen aus vielen afrikanischen Ländern kommen jedes Jahr in das kleine, unscheinbare Büro direkt neben der Kathedrale von Nouakchott. „Die einen wollen nach Europa, weil sie vor Krieg oder wirtschaftlicher Not fliehen müssen. Sie hoffen, dass sie ihre Familien, die zurückgeblieben sind, finanziell unterstützen können. Eine zweite Gruppe sucht ihr Glück in Mauretanien; und schließlich kommen die, die auf der Suche nach Eltern oder Vorfahren sind, die bereits nach Mauretanien ausgewandert sind“, berichtet Schwester Anita Martis. 

Beim Migranten-Service der katholischen Kirche in Nouakchott erhalten sie kleine Hilfen, vor allem Essen, Medikamente oder Unterstützung bei der Suche nach einer vorübergehenden Unterkunft. „Arbeit zu finden, ist für die Menschen, die in Mauretanien bleiben möchten, sehr schwierig“, weiß die Ordensschwester. Daher sei es umso wichtiger, auch Bildungsangebote zu machen: „Das fängt bei der Alphabetisierung an, geht über Sprachenunterricht bis hin zu IT-Kursen“, sagt sie. Werbung für das Angebot brauche es nicht: „Die Menschen finden uns; sie wissen, dass wir – völlig unabhängig von ihrer Herkunft oder Religion – für sie da sind.“

Das gilt auch für die Weißen Schwestern, bei denen Bischof Genn, Weihbischof Zekorn und der aus Sendenhorst stammende Bischof von Nouakchott, Martin Happe, am frühen Morgen die Messe gefeiert hatten. Die Ordensfrauen machen verschiedene Bildungsangebote. Unter anderem kümmern sie sich um die Alphabetisierung von Frauen, die als Immigrantinnen nach Mauretanien kommen.

Die Bedeutung frühkindlicher Bildung erlebten die Gäste aus Münster bei einem Besuch im katholischen Kindergarten von Nouakchott. 230 Mädchen und Jungen zwischen zweieinhalb und sechs Jahren werden dort betreut. 90 Prozent von ihnen sind keine Christen. Die Ordensfrau Schwester Rosewin leitet die Einrichtung, die es durch eine Mischfinanzierung schafft, dass auch Kinder aus ärmeren Familien aufgenommen werden können.

Bischof Genn und Weihbischof Zekorn werden in Mauretanien von Bischofskaplan Jörg Niemeier und Pressesprecher Dr. Stephan Kronenburg begleitet.

Dr. Stephan Kronenburg