Sakramente
Sichtbare Zeichen der Gnade Gottes
Die Sakramente werden an zentralen Punkten des menschlichen Lebensweges gefeiert: Von der Geburt über das Erwachsenwerden bis hinein in Schuld, Krankheit und Tod erfahren Menschen in der Feier der Sakramente die heilende und helfende Zuwendung Gottes. Die Sakramente bilden eine Art Zeichensprache, in der sich Gott und Mensch verständigen. Die Feier der Sakramente ist ein Dialog: Gott kommt und spricht zu uns. Wir antworten und bekennen unseren Glauben.
Die Sakramente sind weit mehr als nur eine Symbolsprache. Sie bewirken allein durch den rechten Vollzug aus sich heraus (lateinisch: "ex opere operato") das, was sie bezeichnen: das Heil Gottes. Sie sind sichtbares, reales Zeichen der Gnade Gottes. So haben die Sakramente immer eine sichtbare und eine unsichtbare Seite: Einerseits kann man sie sehen, anfassen und riechen, beispielsweise das Wasser, mit dem das Kind in der Taufe übergossen wird, oder das Brot und den Wein bei der Feier der Eucharistie. Zugleich ist in ihnen etwas Unsichtbares verborgen: Gott mit seiner bedingungslosen Liebe zu den Menschen. Durch die Sakramente verbündet er sich mit den Menschen – zu ihrem Heil.
Die Sakramente gehen auf das Wirken Jesu zurück. In ihm wurde Gott gegenwärtig. Und indem Gott Mensch wurde, war er nicht länger unsichtbar, sondern wurde hörbar, sichtbar und greifbar. Daher wird Jesus Christus als das christliche Ursakrament bezeichnet.