St. Joseph Münster-Süd ist 2017 als eine der ersten Gemeinden im Bistum Münster in der Pilotphase des Projekts „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ von Weihbischof Dr. Stefan Zekorn als „Ökofaire Gemeinde“ ausgezeichnet worden. Seither ist viel passiert: „Die ökofaire Steuerungsgruppe kommt innerhalb der Gemeinde St. Joseph Münster-Süd voran und hat auch schon über die Pfarreigrenzen hinaus Netzwerktreffen mit ökofairen Initiativen initiiert“, freut sich Maria Kleingräber, Mitglied des Kirchenvorstands und der Steuerungsgruppe. So sei die Gruppe und deren Anliegen inzwischen bei den zahlreichen Gruppen in den einzelnen Gemeinden bekannt.
Ökofaires Handeln und ökofaire Produkte seien überall selbstverständlich geworden. Beispielsweise werde von den Kitas bis zum Jugendtreff und Pfarrheim nur noch ökofairer Kaffee und das vom Bischöflichen Generalvikariat (BGV) angebotene Recyclingpapier verwendet, verdeutlicht Kleingräber. Mit dem Geld, das die Steuerungsgruppe für den Münsterschen Umweltpreis 2018 erhalten hat, seien in allen Einrichtungen der Pfarrei Soda-Stream-Geräte angeschafft worden. Alle Brautpaare erhielten inzwischen die Broschüre zum Fair heiraten „Ja, ich will! – Nachhaltig und fair“ (Downlaod unter https://rio.ekir.de/inhalt/ja-ich-will-nachhaltig-und-fair/). Mechthild Wörmann, Leiterin des Kinder- und Jugendtreffs der Pfarrei und ebenfalls Mitglied der ökofairen Steuerungsgruppe, hat die Coronazeit zum Bau von Hochbeeten mit Jugendlichen genutzt.
Aktuell arbeiten die Verantwortlichen an einem Mobilitätskonzept, das auf einer Mitarbeitendenbefragung basiert: Der alte Gemeindebulli soll abgeschafft und Carsharing genutzt werden. Da laut Umfrage die rund 150 Mitarbeitenden nahe am Arbeitsplatz wohnen, soll es kein Jobticket für den ÖPNV geben, wohl aber ein Jobradangebot. Der größte Sympathieträger in dem Konzept ist die geplante Anschaffung eines Lastenfahrrads.
Die ökofaire Steuerungsgruppe ist bei allen Entscheidungen in der Gemeinde eingebunden, die die ökofaire Ausrichtung betreffen, so auch bei der Planung der neuen Heizung in der St.-Joseph-Kirche.
Das große Ziel sei die Klimaneutralität, auch mit Hilfe von PV-Anlagen. „Unsere Dachflächen würden für unseren Stromverbrauch reichen“, erklärt Maria Kleingräber. Bislang scheitert die Installation allerdings vor allem an der Frage, wie diese wirtschaftlich betrieben werden können und welche Träger- und Vermarktungskonstellation sich eignet. „Hier fehlt uns noch das passende Konzept, auch seitens des Bistums“, resümiert Antonius Gartmann augenzwinkernd.