In Hiltrup ist das Stammhaus der deutschen Ordensprovinz. Dort leben zwölf Patres und ein Bruder, darunter auch der Leiter der norddeutschen Provinz, Pater Dieter Afhüppe. Insgesamt zählt die Provinz noch 30 Mitglieder. Die europäischen Provinzen lösen sich auf, die Niederlassung in Münster ist verkauft und fast alle deutschen Mitbrüder leben im Missionshaus in Hiltrup, gibt Pater Hans Pittruff, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, einige Informationen zu seiner Gemeinschaft.
In der weltweiten Gemeinschaft liege die Zukunft, sagt er. Insgesamt gibt es mehr als 1500 Herz-Jesu-Missionare in 20 Provinzen. Viele junge Priester gebe es in Afrika und Asien, so habe beispielsweise die indische Provinz 70 Priester und viele Seminaristen. Da sie nicht alle in Indien eingesetzt werden können, arbeiten viele im Ausland. Zwei von ihnen wirken seit sechs Jahren in der Seelsorge im Bistum Münster, in Ascheberg und Dülmen. „Immer mehr Hausgemeinschaften setzen sich zusammen aus Mitbrüdern verschiedener Länder und bilden eine internationale und interkulturelle Gemeinschaft“, sagt Pater Pittruff.
Die Wurzeln der Hiltruper Missionare liegen in Frankreich, wo Jules Chevalier den Orden 1854 gründete. Als die Orden aus Frankreich vertrieben wurden, übernahm er auf Bitten des Vatikans die Mission in der neuen deutschen Kolonie in Papua Neuguinea. Dort wirkten die Patres und Brüder mehr als 100 Jahre lang, seit 1938 zudem in Peru. Überall waren sie nicht nur Seelsorger, sondern häufig auch Sozialarbeiter, Entwicklungshelfer und vielseitig begabte Begleiter der Menschen gemäß dem Wahlspruch „Geliebt sei überall das Heiligste Herz Jesu!“