140 Senioren pilgern zum Coesfelder Kreuz
Das Coesfelder Kreuz hat für die Katholiken in der Kreisstadt einen enorm hohen Stellenwert. "Das Kreuz gehört zu unserem Leben", diese Aussage ist häufig gefallen bei der ersten Seniorenwallfahrt anlässlich des Fests Kreuzerhöhung am 14. November.
Das Caritas Netzwerk St. Lamberti hat damit vor allem diejenigen angesprochen, die sich nicht mehr fit genug fühlen, um an der traditionellen Coesfelder Kreuztracht teilzunehmen. Ein Angebot, das dankbar angenommen worden ist: Rund 140 Wallfahrerinnen und Wallfahrer, darunter 30 aus Hamm, haben sich auf den Weg gemacht.
Zum Abschluss zelebrierte Weihbischof Dieter Geerlings in St. Lamberti das Pontifikalamt: In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte er die Bedeutung des Kreuzes. "Wenn wir christlich leben wollen, kommen wir am Kreuz nicht vorbei", betonte er. Das Kreuz führe vor Augen, wie gefährdet das Leben sei durch Tod und auch Terror. "Das Wesen des christlichen Glaubens ist, Gewalt nicht zu verschweigen und vertuschen, damit das Menschenmögliche dagegen getan werden kann", erklärte der Weihbischof. "Das Kreuz ist eine Aufforderung zur Nicht-Gleichgültigkeit".
Zuvor waren mehrere Busse langsam den Kreuzweg entlang zur kleinen Kapelle gefahren, wo Weihbischof Geerlings eine Andacht hielt. Unterwegs wurde immer wieder zum Gebet angehalten. Die logistischen Hürden meisterten die Organisatoren tatkräftig: Helfer der Pfarrcaritas hatten vorab die Rollatoren in Anhänger verfrachtet, beim anschließenden Kaffeetrinken halfen Mitarbeiterinnen des St. Katharinenstifts mit. "Sie ermöglichten es einigen der Bewohnern der Altenhilfeeinrichtung überhaupt erst, an der Seniorenwallfahrt teilzunehmen", zeigte sich Veronika Wessling, Sprecherin des Caritas Netzwerks, dankbar für die Unterstützung.
In der Abschlussmesse spendete Weihbischof Geerlings den Teilnehmern jeweils einen Einzelsegen mit der Kreuzreliquie. "Der persönliche Segen bedeutet den Teilnehmern besonders viel" erklärte Wessling. Sie freute sich deshalb darüber, dass so viele Menschen mitfeierten, "die sich sonst nicht auf die zwölf Kilometer lange Wallfahrt trauen".
Dazu gehörten auch Gudula und Helmut Messing aus Coesfeld, "ganz fleißige Pilger seit Kindheit an und eng mit dem Coesfelder Kreuz verbunden", wie sie selbst sagten. Viele Jahre hat Helmut Messing das über drei Meter hohe Gabelkreuz bei der großen Kreuztracht mitgetragen. Die Gesundheit spielt inzwischen nicht mehr mit, "mitgehen können wir nicht mehr, aber auch auf diese Weise sind wir dem Kreuz nahe", freuten sie sich. Ein Wunsch nach Verbundenheit, den viele Wallfahrer teilten: "Wir sind mit dem Kreuz aufgewachsen", betonten auch Helga und Elisabeth Timmer aus Coesfeld. Sogar eine Nachbildung des Holzkreuzes hänge bei ihnen im Haus.
Bildunterschrift: Weihbischof Dieter Geerlings spendete den Gläubigen zum Abschluss der Seniorenwallfahrt mit der Kreuzreliquie den Segen.
Text: Bischöfliche Pressestelle / 15.09.17
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Foto: Bischöfliche Pressestelle/Tobias Hertel
