150 Jahre kfd in Herzfeld

, Kreisdekanat Warendorf

Mit einem Gottesdienst und einem Festakt hat die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) St. Ida in Herzfeld ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert. Weihbischof Dr. Stefan Zekorn würdigte in seiner Predigt das jahrhundertelange Wirken der Frauen vor Ort: „Hier in Herzfeld geschah vieles früh – früher als anderswo. Und zwar durch Frauen“, betonte der Weihbischof mit Blick auf die lange kirchliche Geschichte des Ortes.
 

So erinnere Herzfeld nicht nur durch die erste Kirche nördlich der Lippe an die Anfänge des Christentums in Westfalen, sondern Herzfeld sei auch durch die Heilige Ida, die erste Heilige des Bistums Münster, ein Ort weiblicher Glaubensstärke. „Und ein paar Jahrhunderte später wurde in Herzfeld eine der ersten Frauengemeinschaften gegründet, die dritte im Bistum Münster“, so Zekorn weiter.

Im Blick auf die Gegenwart stellte der Weihbischof die Rolle der Frauengemeinschaften in einer sich wandelnden Gesellschaft heraus. In einer Zeit voller Möglichkeiten, aber auch zunehmender Zeitknappheit, sei es wichtiger denn je, dass Verbände wie die kfd ihrer Arbeit mit Freude nachgingen. „Das Wichtigste ist doch, dass wir selbst Freude an unserem Verein haben und dass wir das machen, was uns Freude macht“, zitierte er ein früheres Gespräch mit einer engagierten Frau aus seiner Zeit als Pfarrer in Kevelaer.

Zekorn erinnerte daran, dass die kfd Themen aufgreift, „die Frauen beschäftigen – in Kirche und Gesellschaft“. Dabei verwies er auf das Bild eines gemeinsamen Weges: „Gemeinsam müssen wir uns diesen vielen Fragen stellen. Dann wachsen wir in die Antworten hinein – wie es der Dichter Rainer Maria Rilke einmal formuliert hat.“

Im Anschluss an den Gottesdienst folgten ein Sektempfang mit Imbiss sowie Grußworte und Festreden. Humorvoll und pointiert wurde es mit der Kirchenkabarettistin Ulrike Böhmer alias „Erna Schabiewsky“ aus Dortmund-Eving, die in ihrem Programm „Nochmal auf Anfang“ kritisch und herzlich aktuelle kirchliche Themen beleuchtete – von Kirchenbankkleberinnen bis zur Meditation.

Der Tag stand unter dem Motto „Zeit für Neues“ – ein Leitgedanke, der auch die Zukunft der kfd prägen soll. Bereits seit 150 Jahren setzen sich die Frauen in Herzfeld für kirchliche, soziale und gesellschaftspolitische Anliegen ein: von der Förderung weiblicher Berufsausbildungen über Friedensgebete im Kalten Krieg bis zu aktuellen kirchenpolitischen Fragen wie der Diakoninnenweihe von Frauen oder die stärkeren Einbindungen von Laien in die Kirche.

Ann-Christin Ladermann