17 neue Kirchenführer im Bistum Münster

, Bistum Münster

Ob Urlauber, Pilger, Kunstliebhaber oder Schulklassen – Menschen fühlen sich aus unterschiedlichen Gründen von Kirchen und deren Atmosphäre angezogen. Damit Besucherinnen und Besucher den Kirchenraum begleitet entdecken und die Sprache des Raumes und seine Symbolik verstehen, haben sich 17 Frauen und Männer aus dem Bistum Münster zum Kirchenführer beziehungsweise zur Kirchenführerin ausbilden lassen. In der Akademie Franz Hitze Haus in Münster erhielten sie am 19. März ihre Zertifikate, die ihnen bescheinigen, Kirchenführungen anzubieten und einen Kirchenraum zielgruppengerecht zu erschließen.

17 Frauen und Männer im Bistum Münster haben sich zum Kirchenführer beziehungsweise zur Kirchenführerin ausbilden lassen, unter der Leitung von Dr. Nicole Stockhoff (links) und Dr. Frank Meier-Hamidi (8. von links).

© Bistum Münster

Erstmals hatte die Fachstelle Gottesdienst im Bischöflichen Generalvikariat in Kooperation mit der Akademie Franz Hitze Haus den Qualifizierungskurs angeboten. An fünf Wochenenden lernten die Teilnehmenden unter der Leitung von Dr. Nicole Stockhoff, Leiterin der Fachstelle Gottesdienst, und Dr. Frank Meier-Hamidi vom Franz-Hitze-Haus, was eine gute Kirchenführung ausmacht. 

"Eine gute Führung beginnt immer von außen nach innen"

Neben Informationen zur Kirchen- und Bistumsgeschichte erfuhren die Teilnehmenden Wesentliches über die Theologie und Architektur des Kirchenraums, die Kunstgeschichte und Bildsprache sowie die Methodik und Didaktik der Kirchenführung. Auch praktische Übungen gehörten zum Programm, nicht zuletzt die Vorbereitung und Präsentation einer eigenen Führung durch eine Kirche. Jedes Wochenende beinhaltete zudem eine thematische Kirchenführung in Münster. Was die Teilnehmenden von diesen Exkursionen mitnehmen, fasst Nicole Stockhoff zusammen: „Eine gute Führung beginnt immer von außen nach innen, vom Großen zum Kleinen. Sie beginnt also vor der Tür, mit der Einbindung der Lage, der Baugeschichte, der Architektur. Im Inneren können dann theologische, kunsthistorische und liturgische Inhalte erläutert werden.“

Bei der Zertifikatsübergabe verwies Meier-Hamidi auf den Schatz an Kirchen im Bistum Münster. „Es gibt ein großes Interesse für spirituelle Räume und Kirchen, unterschiedlich motiviert. Menschen möchten und wünschen die Begegnung mit Kirchen. Aber sie brauchen auch andere Menschen, die ihnen diese zugänglich machen. Und diese Menschen sind jetzt Sie.“ Es habe ihn berührt während des Kurses zu sehen, wie die eigene Biografie, die Geschichte von Menschen mit den Geschichten von Orten, von Kirchen zusammentreffen könne. „Diese Begeisterung für einen Raum überträgt sich auf Besucherinnen und Besucher“, ist er überzeugt. 

Dem eigenen Glauben auf die Spur kommen

Begeistert von den zurückliegenden Wochen zeigte sich Elisabeth Eiling-Wilke aus Ochtrup, die sich spontan zu dem Kurs angemeldet hatte. Kirchen faszinieren die Keramikmeisterin schon lange, viel Neues habe sie in den einzelnen Modulen gelernt, auch die Atmosphäre im Kurs lobte sie. „Ich bin meinem eigenen Glauben stärker auf die Spur gekommen“, sagte sie. Die Gemeinschaft unter den Teilnehmenden hob auch Dr. Elisabeth Hemfort aus Münster hervor. „Es gibt verschiedene Zugänge zu einer Kirche und verschiedene Möglichkeiten, durch sie hindurch zu führen“, nahm die Kunsthistorikerin, die sich besonders gut mit der Mauritzkirche auskennt, von dem Kurs mit. Immer wieder stelle sie bei ihren Führungen fest, dass vielen Besuchern der Kirchenraum fremd sei und die Vermittlung eine wichtige Rolle spielt. „Da ist es gut, dass das Bistum eine solche Qualifizierung anbietet.“

Folgende Frauen und Männer haben erfolgreich an dem Kurs teilgenommen: Markus Adolph-Falzewski aus Alpen, Elisabeth Eiling-Wilke aus Ochtrup, Jochen Elte aus Münster, Karl Gründker aus Glandorf, Christiane Grütters aus Sonsbeck, Dr. Elisabeth Hemfort aus Münster, Wilko Kamps aus Babberich (Niederlande), Philine Kleinknecht aus Münster, Dr. Gabriele Kroes aus Münster, Klaus Küper aus Münster, Doris Sarrazin aus Münster, Dr. Mechthild Siekmann aus Münster, Linus Stalbold aus Laer, Karl-Heinz van den Wyenbergh aus Senden, Huberta von Galen aus Münster, Angelika Weide aus Münster und Raimund Wolter aus Reken. 

Ann-Christin Ladermann