Bezugnehmend auf den heiligen Franz von Assisi ermutigte Theising die jungen Lehrerinnen und Lehrer, den Menschen „in seiner ganzen Bedürftigkeit zu sehen“. Bildung sei „ganz wesentlich“ für ein gelingendes Leben; Mangel an Bildung hingegen bedeute vielfach „große Armut“, so Theising, der auch an die Hinwendung des heiligen Franziskus zu den Armen und Kranken erinnerte. Franziskus selbst habe „alles losgelassen“, um selbst arm zu sein. Aber dadurch sei Franz auch reich geworden: „an Beziehungen, an Bildung und an Weisheit“.
Theising empfahl den jungen Lehrkräften den Heiligen als „Mutmacher“ für ihren Dienst. „Die Heiligen sind nicht Leute von gestern, sondern Begleiter und Fürsprecher im Heute!“, so der Weihbischof. Er wünschte den Lehrkräften, dass auch sie „gute Begleiter“ für Kinder und Jugendliche sein mögen – und eine Hilfe, den eigenen Weg und den eigenen Glauben zu finden. „Haben Sie ein offenes Herz und stehen Sie Rede und Antwort, wo es nötig ist“, ermutigte Theising.
Zuvor hatten die jungen Religionslehrkräfte gemeinsam mit Weihbischof Theising und Professor Dr. Franz Bölsker, Abteilungsleiter Schule im Bischöflich Münsterschen Offizialat, über ihre Erfahrungen und die Bedeutung des Religionsunterrichts in der modernen Gesellschaft gesprochen. Darin zeigte sich, dass gerade auch Kinder ohne ausgeprägte religiöse Prägung durch die Familie großes Interesse an Glaubensfragen haben. „Die Frage nach Gott und den Menschen haben alle Menschen“, resümierte Theising. Religion sei ein wichtiger Bestandteil einer demokratischen Gesellschaft, so der Weihbischof. Den neuen Religionslehrkräften komme damit eine wichtige Aufgabe zu. Sie hätten neben dem kirchlichen auch einen gesellschaftlichen Auftrag: einen Ort zu stiften, an dem Kinder große Fragen stellen können.
Bischöflich Münstersches Offizialat (BMO) / Philipp Ebert