2200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder empfangen Friedenslicht in Münster

, Bistum Münster

Am dritten Advent erreichte das Friedenslicht aus Betlehem das Münsterland. Zum 25. Jubiläum der Friedenslicht-Aussendungsfeier empfingen Bischof Dr. Felix Genn und Superintendent Holger Erdmann rund 2.200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder im vollbesetzten St.-Paulus-Dom. Bis zum Heiligen Abend werden sie das Licht unter dem Jahresmotto „Auf der Suche nach Frieden“ an „alle Menschen guten Willens“ im Münsterland, Rheinland und in Oldenburg verteilen.

Seit 1998 ist es Tradition, dass Pfadfinderinnen und Pfadfinder das Friedenslicht, das in der Geburtsgrotte Jesu Christi entzündet wurde, ins Bistum Münster bringen. Wie auch in den vergangenen Jahren holte eine Delegation der Pfadfinderverbände Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) und dem Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) die kleine Flamme von der zentralen Aussendungsfeier in Linz in Österreich ab, um sie im St.-Paulus-Dom an die Menschen im Bistum weiterzugeben. 

Beim 25-jährigen Aktionsjubiläum betonte Superintendent Holger Erdmann die Bedeutung jedes Einzelnen für den Frieden, da dieser „vor allem die kleinen Schritte brauche.“ Bischof Genn zog den Vergleich der Friedenslichtverteilung zu einer „Lichterprozession um die ganze Welt.“ Weiter sah auch er die verteilenden Pfadfinderinnen und Pfadfinder als Schlüsselfiguren für das Friedenslicht. „Was für eine Kraft und Energie geht von uns aus, wenn wir es verteilen, um zu zeigen, dass wir Frieden wollen. Danke, dass wir diese Gemeinschaft des Friedens feiern können!“, sagte Genn.

Die diesjährige Friedenslichtaktion steht unter dem bundesweiten Motto „Auf der Suche nach Frieden“ und hebt die Bedeutung für Friedensprozesse vor allem in Momenten, in denen Frieden in weiter Ferne scheint, hervor. Im Aktionsaufruf heißt es, das Friedenslicht „erinnert uns daran, dass es selbst in den aussichtslosesten und bedrückendsten Momenten Hoffnung geben und diese Hoffnung uns wie ein Licht bei der Suche nach Frieden helfen kann.“ 

Sie haben das Friedenslicht aus Linz geholt und geben es an die 2200 Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Dom weiter.

© DPSG

Unter dem Eindruck der derzeitigen Entwicklungen in der Welt, unterstrich auch Celina Menk, Diözesanvorsitzende der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) Münster, die Bedeutung des Lichts: „Das Friedenslicht hilft uns gerade in dunklen weltpolitischen Zeiten wie diesen den Weg in Richtung Frieden zu leuchten und zu segnen.“ 

Bjarne Thorwesten, Stammesvorsitzender des Verbands Christlicher Pfadfinder und Pfadfinderinnen (VCP) Münster-Hiltrup betrachtet die Flamme ebenfalls als Zeichen der Hoffnung: „Das Friedenslicht ist und bleibt ein Hoffnungsschimmer in dunklen Zeiten – ich wünsche mir, dass es in diesem Jahr besonders viele Adventskränze, Tannenbäume und Fensterbänke erreicht."

Andreas Naumann-Hinz, Diözesankurat der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG), setzt auf eine motivierende Wirkung der Aktion: „Ich wünsche mir, dass das Licht nicht nur Symbol ist, sondern, dass wir alle ganz praktische Wege zu einem friedlichen Miteinander suchen und gehen. Frieden ist ein ‚Tu-Wort‘.“ 

An der diesjährigen Aussendungsfeier des Friedenslichtes aus Betlehem für das Bistum Münster nahmen wieder Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bundestag, dem Landtag NRW und der Stadt Münster teil. Sie verdeutlichten dabei die hohe Wertschätzung, die sich die Aktion in den vergangenen 25 Jahren verdient hat. Als besondere Gäste konnte zudem eine Delegation von „Scouting Nederland“ in Münster begrüßt werden. Seit vielen Jahren gibt es eine grenzüberschreitende Freundschaft. 

Um das Jubiläum der Aktion zu feiern, kamen nach dem ökumenischen Gottesdienst viele Pfadfinderinnen und Pfadfinder vor dem St.-Paulus-Dom zusammen. Oberbürgermeister Markus Lewe dankte in seinem Grußwort den beteiligten Verbänden ausdrücklich für die 25 Jahre der Friedenslichtaussendung im Bistum. Anschließend bewegte Poetry-Slammerin Miriam Pott aus Aachen die Anwesenden mit einem emotionalen Beitrag zum Thema Frieden. 

Die 3.600 Kilometer lange Reise des Friedenslichts aus Betlehem ist im Dom zu Münster noch lange nicht beendet: Das Licht wird von den Pfadfinderverbänden bis Heiligabend in Städte, Gemeinden und soziale Einrichtungen des Münsterlandes sowie darüber hinaus in Oldenburg und am Niederrhein verteilt. Alle Aussendungsorte sind im Internet auf der Homepage des Friedenslichtes zu finden.

Interessierte Bürgerinnen und Bürger in Münster können das Friedenslicht im St.-Paulus-Dom erhalten. Dort brennt es im Kapellenumgang weiter und kann bis zum Ende der Krippenzeit, meist um den 20. Januar, abgeholt werden.

Text: Arne Leusing (DPSG)/Foto: Christian Schnaubelt (DPSG)